Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus.
Jene Augenblicke des Sommers in denen die Welt für einen Moment zur Ruhe kommt. Innehält. Atem schöpft. Blaumacht. Sie sind nicht erzwingbar. Alles klingt dann ein wenig anders und die Luft scheint würziger zu schmecken. Man sieht klarer und selbst der Verstand scheint sich zu schärfen. In letzter Zeit scheint meine Hängematte Medium für diese Augenblicke zu sein.
Ich plädiere energisch für eine Hängemattenpflicht.
Touri: Sag, Jonathan, wie ist’s überm Meer?
Möwe: Endlos weit und endlos schön!
T: Mehr, Jonathan, erzähl mir mehr!
M: Nein, nie würdest’s du verstehn.
T: Verstehen nicht, doch lausch ich gerne.
M: Blöder Touri, ganz ohne Futter!
T: Berichte mir über Weite und Ferne!
M: Stop, ich nehm den nächsten Kutter.
T: Halt, Jonathan, wo willst du hin?
M: Wech hier, bin doch kein Untertan!
T: Da fliegt er fort, ganz ohne Sinn..
ahnungslos läßt man sich gleiten durch der worte weite flur,
deckungslos, ganz ohne zweifel, folgenlos so meint man, nur
nahtlos fügen sich die bilder, arglos vertraut man ihrer spur,
hemmungslos der tanz und immer wilder, gnadenlos zeigt er sich pur
friedlos treibt man und ruhelos wird zum gefährten
rastlos sucht man die sinne und den sinn
sinnlos erscheinen alle fährten
endlos zieht sich die spur dahin
(08.07.04)