Adieu
Dereinst stahl mir der Adieu-Mann bei einem einzigen Treffen einen Bruchteil meines Herzens und verschwand mit dieser reichen Beute. Etwa nach Jahresfrist stand er unverhofft wieder vor mir, doch ich erkannte ihn anfänglich nicht. In unzählige Schichten Kleidung gewandet, verbarg er, was von seinem Körper übrig geblieben war, was diese verfluchte Krankheit von ihm über gelassen hatte. Seine wunderschöne Tätowierung, die Hals und Nacken umschlang, wirkte nun fragil, wie auf Pergament gezeichnet. Erst in meinen Armen minderte sich seine Anspannung und ein verlorenes Jahr löste sich in tausend Worten auf. Wild schlug mein vernarbtes Herz im Rhythmus seiner Worte und stand kurz still, als er seinen Monolog mit einem erneuten Adieu beschloß.