Siebenmeilenstiefeltage
von Käthe Knobloch
Sie erfordern viel Kraft und doch sind sie mir die liebsten, diese Flinkfußtage. Noch vor Morgengrauen erscheint der Berg unerklimmbar, die Wegstrecke in diesen paar Stunden unmöglich zu absolvieren. Dann hilft nur eines: Los und laufe und eile dich. Spute dich, deine heutigen Ziele zu erreichen. Raste kurz, bevor du meinst, daß deine Kräfte dich vollends verlassen und dann aber weiterweiterweiter. Und schneller als du es zu hoffen wagtest, stehst du auf dem des Morgens noch so erschröcklich scheinenden Bergesgipfel. Wehen Fußes streifst du die Siebenmeilenstiefel ab und seufzst zufrieden: Ja, das war mein Tag.
Vergessen Sie bitte nicht sich ins Gipfelbuch einzutragen
Ich notatiere eiligst: Käthe war da. Und frönt jetzt der Siebenmeilenbepuschelungsinnigkeit.
Sehr schön. Diese Gipfelbücher sind immer wieder interessant.
Ich liebe es, mich in jedweder Kladde zu verewigen. Liegt irgendwo so ein Ichwarhierbuch rum, krame ich sogleich nach einem Stift, um meinen Sermon dazuzugeben.
So wie ich Sie kenne, werden Sie allerdings etwa gehaltvolles reinschreiben, oder? Oder ist es eher „Käthe was here“?
Zumindest für ein „Käthe war hier und fand es bonfortionös. Dankefein.“ muß es schon reichen. Meist fülle ich aber ’ne ganze Seite.
Schriftgröße 8
Gnihihi, ich habe tatsächlich mal einen Kleinschreibwettbewerb gewonnen. Andere mußten eine Lupe zu Hülfe nehmen, um mein Wortwerk zu entziffern. Allein heutzutage würde mir das wohl nicht mehr gelingen. Obwohl, Versuch macht kluch.
Ihr Leben ist auch eine einzige Wundertüte
Nun, ich denke, Ihr bisheriger Lebensablauf birgt auch die eine oder andere spannende Anekdote, mein Lieber. Wundertüten fetzen übrigens. Nicht, daß das vergessen wird.
Segeln Sie mit MmeMme und mir hinaus in den Sonnenuntergang? Auf dem Weg erbeuten wir einige Worte.
Hurra! Freibeutersegelwortenterey fetzt! Ich suche nur schnell noch meine Augenklappe. Harrharr.
Haben Sie da nicht noch etwas im Gothic Fundus?
Mit Sicherheit. Und ein Holzschwert habe ich auch. Nicht, daß ich angeben will.
Was wären wir auch für lausige (Wort)piraten ohne Holzschwerter
Psst, ich habe sogar ein Gummischwert, aber fragen Sie bitte nicht nach dem Wofür.
Mittelalterliche Rollenspiele?
Dafür habe ich das Holzschwert. Sie sollen doch nicht fragen!
Jetzt lassen Sie mir doch etwas Luft zum Atmen.
Sie? Sie fordern Luft zum Atmen? Wer ist denn hier der Schnellschreiber. Oder verschlägts Ihnen den Atem, weil Sie sich Gummischwertnutzung vorstellen?
Wäre das hier der Blog von Queen Lila, dann hätten Sie durchaus Recht, aber bei Ihnen mache ich mir da keine Sorgen.
Gut, ich werde weiterhin energisch die Fahne der Biedermiederspießigkeit schwenken, eine Hand auf dem Rücken fingerkreuzend.
Machen Sie sich mal keine Sorgen. Als aufmerksamer Leser weiß ich von Ihrer dunklen Phase vor der Verpilcherung, was mich dazu bringt mal wieder etwas zu nerven. Ich lasse Sie bald kielholen, wenn Sie nicht bald veröffentlichen.
Sie erinnern sich: Verhältnis von Intensität der Drängelei >< Abstand der Veröffentlichung? Kielholenlassenandroherei verstärkt die Wirkung.
Soviel kann ich gar nicht drängeln wie Sie Abstand halten
Ach, kommen Sie. Zwischen uns paßt doch kaum noch ein Stücksken Papier, geschweige denn ein Verpilcherungsbrevier.
Das liegt allerdings in erster Linie an der kleinen Nussschale der lieben MmeMme.
Nußschalenbedingtessanftwellenschaukelndeskuscheln fetzt.
Ja, nach solchen Tagen weiß man doch wenigstens, was man geschafft hat und kann die Ruhe umso mehr genießen.
Aber jeden Tag ist solch‘ ein Pensum nicht zu schaffen. Herrjeh, heute habe ich die Verve einer Schlaftablette.
Manche Leute brauchen solchen Stress ja doch ständig…neulich erst las ich einen Artikel einer jungen Frau, die einfach mal nichts tun sollte. Spät aufstehen, ein wenig liegenbleiben. Spät frühstücken, dann einfach mal Ruhe genießen. Irgendwann noch einen Spaziergang usw. und das brach sie nach einem halben Tag ab, weil sie es nicht konnte…das fand ich schon wieder krank.
Das sind dann die Menschen, die spätestens mit Fünfzig einfach zusammenbrechen, weil sie es nie gelernt haben, herunterzukommen. Ich laufe heute langsam und bade in Wortschmeichelei und freue mich über die gestrige Leistung.
Das klingt nach einem angenehm warmen Bad :-D
Ohja, ein Schimmerwohlwortmildsanftaugenschmeichelbad.
Sie müssen einen ziemlich gehetztriebenen Tag gehabt haben. Nicht mal Zeit für ein Foto der zurückgelegten Wegstrecke blieb.
Einen schönheimeligemütlichen Abend wünscht Ihnen vom Schwarzen, Ihr Herr Ärmel
vom Schwarzen… ? Berg! natürlich ~~~
Mein lieber Schwarzbergärmel, in der Tat war es sehr hetztriebig. Dafür sind heute die Akkus leer. Obwohl eigentlich auch heute Flinkfüßigkeit angesagt sein müßte.Müßte, hätte, wäre, ach, erst mal in Ruhe einen Tee. Vormittäglich sonnenküßende Grüße, herzlich, Käthe Müdauge.
Gegen leere Akkus hilft ein Slivovic oder gegebenfalls auch ein Madeira. Vorausgesetzt Sie nähmen ihn in einer homöopathischen Dosis zu sich. Einen Fingerhut voll, mehr nicht versteht sich.
Sonnwolksonnige Grüsse sendet Ihnen in morgendlicher Verbundheit, Ihr Herr Ärmel (vom Schwarzen Berg)
Sie sind ein Gutratschlagsverbundenheitsärmel. das finde ich sehr famos. Allerdings sind weder Slivo, noch Madeirawein in Reichweite vorhanden. So begnüge ich mich mit frischpfeffrigem Minztee und grüße sonnig zurück, die Ihrige.
In extastarken Minzepfeffrigen Tee gehört ein Zarthändchen voller Mandeln und ein ganzfein Priselein Zitrone – das beruhigt ungemein und gibt Kraft&Ausdauer. So jedenfalls habe ich das genusserlebt in dem Wüstensandland vor dem Schwarzen Berg.
Auch das klingt in der Tat sehr anregend. Wüstensandlandbewohner sind ja eh‘ wissende Menschen. Ich dankefeine für den Tüpp und entmantele meine mitgebrachte Blutorange mangels Zitrönchen.
Ergebendste Grüße.
Früher Vogel fängt den Wurm -:))) verehrte Frau Käthe, konnte ich mich doch in Ihr Tun und Nichtlassen sehr gut hineinversetzen, alldieweil der Berg Arbeit von mir auch immer sofort und gleich erstürmt wird…in Windeseile, dennoch nicht außer Puste…aber nicht gehetzt, wie Herr Ärmel meinte, denn dann ist das Aufatmen und vor allem die dadurch gewonnene Zeit nochmal so erquicklich und läßt sogar Zeit zum Poetisieren und Lesen und Musikhören und was es da noch an sonstigen schönen Dingen gibt… die Zeitung kann ja dann zum Ausstopfen der Siebenmeilenstiefel benutzt werden, damit sich nicht unschöne Falten bilden.
Genießen Sie das gelungene Tagwerk und schlafen und träumen Sie wohlig und zufrieden
Karin
Dankefein für Bewortung und Gutbewünschung. Ich sende Gleiches zurück.