Obacht, Furie quert!

von Käthe Knobloch

Hey, ihr protzpöbelnden Provinzprinzen! Ich ertrage euer joviales Poltergelächter nicht mehr. Ihr schaut von eurem Thrönchen hinab auf’s Völkchen, beziehungsweise auf die redlichen Menschen, die ihr als euer Volk anseht. Aber ihr habt es mit selbstständig denkenden Menschen zu tun. Zumindest zumeist. Nur weil Ihr mit Geldscheinen wedelt, angehäuft durch Vetternwirtschaft, Mauscheleien und Betrug, fallen wir nicht mehr auf euch rein. Natürlich nutznießt ihr aus der grauen Jasagermasse, die, mit Bierchen und Schnittchen gewogen gemacht; euch die Treue schwört. Schaut genau hin, ihr Breitgrinserundgenausodasitzer, es schrumpft, euer Duckmäuserhäufchen. Eure wedelnden Stinkgeldscheine könnt ihr euch gernst da reinschieben, wo andere nur außen den Dreck abwischen. So kommt wenigstens Scheiße zu Scheiße. Ich will sie nicht mehr hören, diese Zusammenhaltparolen und Baldparadiesversprechen. Mit euren Bauplänen und geplanten Neuterrorkonsumtempeln macht ihr Provinzidylle endgültig austauschvorstadtgleich. Baut draußen auf den Feldern amilandgleiche Schnellstaufstellhütten mit Einquadratmetervorgärten und schön bunt angemalt, damit das mühsam angesparte Eigenheim aus der Masse herausragt. Eure eigene Protzpaläste sind verbaut hinter Mauern und kameraäugig bewacht. Die Werbetafeln immer blinkbunter, die Lastkraftwagen immer imposanter, vollbeladen mit dem ganzen Chinataiwanindiendreck, den kein Mensch braucht, der aber in den von euch gebauten Bedürfnisserweckungshallen feilgeboten wird. Ich prangere nicht die Dusseligkeit der Menschen an, sondern die Verwerflichkeit euren Handelns. Was einst Handel war, ist zur Raffgiermenschtierundpflanzenverachtung geworden. Erstickt doch an eurem Plastikkartenersatzfick, ihr Nurnochgeldgeilenarschgesichter.

Pardon, das mußte raus. Jetzt kann ich wieder atmen.

Vor Brechlust fast vergessen: Die passende Musik zur Furienkübeley: