Verwegene Verse XIX
von Käthe Knobloch
Ich begegnete einst einem Herrn aus dem Schmiedegewerk,
hach, mich verließ sofort die Gewalt über mein Augenmerk.
Schrub ich Herr? So ein Unfug, ein richtiger Kerl er war.
Kräftig, gerade, geerdet, verrußt und jeden Klüngels bar.
Wenn er seinen Hammer schwang, daß die Funken stoben,
herrjemitmineh, ich mußte meinem Liebsten geloben,
mich immer schön ferne vom Schmiedekerl zu halten.
Er sah wohl, wie sich Scheißherzchen in meinen Augen ballten.
Ich schwur, dem Famoshammerschwinger fern zu bleiben,
schaute von weitem ihm zu, bei seinem Funkenflugtreiben.
So manche Maid errötete in seiner hitzigen Nähe,
er tat jedoch, als ob er das gar nicht sähe…
Nun muß man wissen, so ein Markt ist sehr rustikal,
ein Herztürenörtchen, man hat keine andere Wahl.
Viele Besucher schauten wohl doch sehr perplex,
auf neudeutsch hieß das Klosett dann Toiletteunisex.
Ein einziges Häuschen für alle, ob Kerl oder Weiblein.
Wir Handwerker wußten darum, uns konnte es egal sein.
Nicht egal war, daß die Pißrinne für die Herrlichkeiten
direkt neben dem Handwaschbottich, quasi beiseiten,
angeordnet war und so ein forscher Blick genügte
um Feinstlächeln hervorzurufen, und zwar vergnügte.
Nun, es kam, wie es eben manchmal kommen muß,
ich hatte den tomatenrotwangigen Hochgenuß,
einen Blick auf Mächtigschmiedegemächt zu werfen.
Mir bebte das Mieder, es vibrierten alle Nerven.
Just, als ich mir die Hände wusch, nachgeschäftlich,
stellte er sich lässig neben mich, nahbeträchtlich.
Und während ich hitzig um Contenance rang,
plauderte er lässig, erzählte ganz ohne Zwang
mit geöffnetem Lederhosenschlitze,
ohje, ich bekomme schon wieder Hitze…
Klingt ja eigentlich nach einem Zweiteiler :-D
Da hätte bestümmpt der Liebstelieblingsmensch was dagegen.
Naaa gut.
Du kennst ja sicher die Appetitundzuhauseessereyphrase, aber sie trifft in Beziehungen tatsächlich zu.
Schön :-)
Zwar kein Bienen-und-Blumen-Spaziergang im botanischen Garten, aber so harmlos wie ich es mir vorgestellt habe. :-)
Ihnen kann ich ja den Anfang von der Bienchenundblümchenvariante verklickediklackern:
Ich war einst ein Mägdeleyn vom Markte,
das nur seinen eigenen Garten beharkte.
Da mußte ich selber so lachen, daß ich von weiterer Verblümchenbienisierung absah.
Im Nachhinein kam auch mir die Einsicht: so intim persönlich autobiografisch möchte ich mich in der Öffentlichkeit nicht nicht zeigen.
Ein fiktives Erlebnis ist dann schon etwas anderes… Haben Sie gut gemacht!!!
Sie irren, lieber Herr Vielfrager. Ich müßte weitererzählen, um zu beweisen, daß es keine Fiktion war. Der Lieblieblingsmensch und ich, wir lachen heute noch über meine damalige Busenbeberey. Nur deshalb kann er ja so souverän mit Geschichten, wie der gestrig veröffentlichten umgehen.
Ich irre mich nicht: ich habe mich aber mal wieder missverständlich ausgedrückt. Ich nehme Ihnen voll und ganz ab, dass der Toilettenschmied eine wahrhaftige Geschichte ist, aber Sie haben gekonnt am richtigen Zeitpunkt die Erzählung beendet. Mehr will ich gar nicht wissen. :-)
Von einer fiktiven Geschichte würde ich eventuell mehr erwarten. So wie es ist, ist es in meinen Augen genital, ich meine, genial! ;-)
Oh, dann haben Sie exakt meine Absicht erfaßt. Wir spruchen heute darüber und daraus entstand das Mächtigschmiedgemächt. Ich lache immernoch.
Obwohl, Genialgenerösgenital wäre auch ein mächtiges Wort…
…, dass ich auch immer gonorrhoes denke, wenn ich generös lese… ts-ts-ts…
…Wertester, Sie sehen mich angemessen über der Tastatur zusammenbrechen. Mein Zwerchfell sendet Protestnotate…
Ich sende Contenanzen ein zeppelinigfernschwebendes Anerkennungsküsschen ~~~
Frau Knobloch, Sie schreiben einfach stimmungswundervoll.
Ich sende meine herzbesten Grüsse mit einer geziemenden Verboygung wie stets, Ihr Herr Ärmel
Dankefeinst, Verehrtester, es ist mir eine Freude, beanerkennungswortküßt zu werden. Das macht nämlich auch rotwangig. Ich sende herzliche Grüße zurück, feinknicksend, versteht sich, Ihre Frau Knobloch.
Rote Wangen machen noch schöner – – –
Aus Prinzip (ich könnte das erklären und werde es auch zu einem späteren Zeitpunkt tun) verwende ich keine Smileys. Sie können sich aber für meinen Kommentar einen dazudenken, der einerseits lächelt, andererseits schamrote Wangen hat und dem die Schweißperlen von der Nase tropfen……schöne Sache, Ihr Beitrag.
Ein Smileyverweigerer! Bitte denken Sie sich hier ein Ichdochauchlächelzwinkergelbgesicht herzu. Mit Wangenrot ob der Lobesworte.
mehr gedichte. die sind ja sowas von großartig!
Danke, meine Liebe, ich gelobe weitere Dichtungsverdichtung.
sehr fein. ich freu mich drauf!
es erinnert mich immer an schelmische mittelalterverse und limericks.
Ich komme heute aus der Freumurmeligkringeligkeit gar nicht mehr heraus. Allerorten so feine Belobwortung. Danke sehr dafür. Vielleicht söllte ich öfter mal ein Prachtgemächt in meine Biedermiedertexte einbauen?!
es war nicht nur allein das :) da kannst du unbesorgt sein.
Hach, danke.
Meine Pupillen stolpern jedes Mal beim Lesen der Zeile:
„schaute von Weitem ihm zu, bei seinem Funkenflugtreiben.“ Ist das richtig? Oder schreibt man von weitem klein?
öhm. also. ja. wenn du stolperst: kleinschreiben. ansonsten: rechtschreibreform my a** :D
Ich glaube, heute könnte ich Arsch auch mal ausschreiben, die Biedermiederglaubwürdigkeit ist für heute soundso im selbigen.
Danke für’s Stolperstellenbeseitigen, meine Liebe.
immer gern, vor allem fürs nichtstun im prinzip :)
Oh man, werte Frau Lieblingsknobloch….da hab ich die Bluse gerade zu indiesem Augenblicke,
und nun kommt dieses wundervolle Kopfge….ähm…danke.
Ich bin entrückt, mein, entzückt
Hochachtungsvoll aus dem zwitschernden Gefilde,
Ahnunglos
Huchhach, Frau Lieblingsknobloch?! Sie treiben mir Freurosarot auf die Wangen, Frau Reizendahnungslos. Ebensolche entzücktentrückte Grüße zurück, mit Liebgruß. Und bitte die Bluse wieder schließen, Sie sind hier schließlich im miederbiedrigsten Blog aller Zeiten…
Verschämt, bodenblickend, überkreuze ich artig die Beine und hebe mein Likörchen auf Sie :)
Ich bitte Sie den Rocksaum artig über die Appetitlichknie zu ziehen, langsam muß hier wieder Sittsamkeit und Tugend herrschen. Und der oberste Blusenknopf…danke. Stößchen!
So nicke ich artig und halt versuchtfremdlaufende Gedanken an der kurzen Leine. Versprochen, für heute :D
Ach, noch eine Bitte: Hauen sie doch bittefein dem Sir Guinness einen Gruß ummen Graukopf, unterschrieben mit Ihrem Ahnungslosnamen. Der frug tatsächlich, wer Sie seien, als ich von Frau Ahnungslos schrub.
Aber gern. Mit meiner feinen leichten Gerte, selbstverständlich :)
Aaarrrggghhh! Nein, ich bitte Sie! Schrub ich Ihnen nicht von Zucht und Ordnung…achso, ja, eben…ähem.
Zu werter knoblochschen Beruhigung, fand ich besagte Gerte leider nicht, nur ein paar Zeilen waren in der Schublade parat.
Puh…na, bloß gut. Der Herr Guinness kann nämlich ganz schön pingelig sein, so unter uns darf ich das ja mal bemerken. Der tadelt mich schon, wenn ich mal zu innig jemanden beschönworte…
Oh… nein, eine Pingeligkeit mag ich nicht heraufbeschwören. So stellte ich mich einfach artig nur vor…
Primarös. Es war heute wieder eine vergnügliches Gelächter hervorrufende Schreiberey. Wie schön, wenn sich fremde Menschen durch Silbengleichklang finden und annähern. Ich freue mich, auch Sie geblogtroffen zu haben und hoffe auf noch viele Wortkreuzereyen. Herzlichst zugetan, Ihre Frau Knobloch.
So kann ich mich dessen nur von Herzen anschließen und mich ständig drüber freuen, über eben genau diesem Geschreibsel und die Findung werter Frau Knobloch. Fühlen Sie sich ebenso äußerst zugetan von der ahnungslosen Frau aus dem hohem Norden :)
Very souverän, Frau Knobloch, Chapeau!
Und der Famosgeselle an Ihrer Seite, der scheint ja nicht nur famos, sondern auch sehr sümpatisch zu sein!
„Just, als ich mir die Hände wusch, nachgeschäftlich,
Stellte er sich lässig neben mich, nahbeträchtlich“
das ist unkopierbarer Knoblochstil, wunderbar!!
Oh, vielen lieben Dank für dieses Famosbewortung, Verehrtester. Und ich gebe dem Lieblingsliebstfamosgesellen diese Einschätzung gernst weiter.
Unkopierbarer Knoblochstil, ich könnte mich dusselig freuen über diese Ihre Worte. Rammdösigdusseligquirlig. Danke, Ihre Frau Knobloch.
Frau Knobloch, ihr Blog verkommt immer mehr zu einer Befriedigungsplattform niedrigster Triebe. So, da habe Sie es.
Allerdings habe ich selten so gelacht. Das waren mit, wenn nicht sogar die besten Verse. Habe immer noch ein dickes Grinsen.
Nun, ich habe in letzter Zeit wohl etwas zu viel bei Madame Lila kommentiert. Und Frau Ahnungslos schreibt auch mit losen Fingerspitzen. Der liebe Herr Zolaski derbt auch ein wenig und letzthin las ich beim famosen Ben von einem Blowjob. Ich füge mich nur dem allgemeinen Trend, mein Lieber, nicht daß Sie denken, es machte mir Vergnügen!
Das beruhigt mich ein wenig. Sie sind sozusagen ein Opfer der zunehmenden Verrohung der Sitten, derer ich auch bei Frau Westendstories und Frau Bukowski wahrnehme. Zum Glück schweigt MmeMme. Will mir gar nicht ausmalen, was sie schreiben würde, wenn sie denn schreiben würde.
Wir sollten einen Tugendblog eröffnen.
Ich erlaube mir eine kleine Ergänzung, wenn Sie mir dies gestatten, Herr guinness44 – einen biedermeierlich tugendhaften Blog – wenn ich denn darum bitten dürfte.
Ich verbleibe mit bestschwarzbergianischen Grüssen – Herr Ärmel
Herr Ärmel, wie immer haben Sie Recht. Sie sollten ebenfalls ein Autor werden.
Ich schreibe gerade die Todesanzeigen und habe auch schon zwei schöne ältere Fotografien dazu gefunden
Die werte MmeMme würde uns vermutlich knallrotes Wangenrot herbeyschreiben, lieber Herr Guinness…
Ohja, ein Tugendblog.Das fetzt! Endlich mal eine Seite so ganz ohne dem ganzen Schweinkram…obwohl, mein Blog ist doch eigentlich schon das tugendhafteste weit und breit. Na gut, Ihres ist auch sittsam, aber meines ist besondersoberbiedermiederbebendbehindernd.
Und da setzen wir noch eins drauf. Oberbiedermiederfamostugendblog.wordpress.com. Der Herr Ärmel muss auch mitmachen und wenn der Herr Zolaski seine Schweinereien für seinen Blog behält, dann passt er auch gut dazu.
Oberbiedermiederfamoszüchtigtugendblog.wordpress.com. Und ich wünsche mir die Frau Ahnungslos an meine Seite, wenn sie es denn wie der Herr Zolaski hält. Geschweinert wird daheim.
wer ist denn die Frau Ahnungslos?
Das ist die famose Westendstoriesschreiberin, mein Lieber.
Sagen Sie es doch gleich, meine Liebe
Ich kann doch nicht wissen, daß Sie nicht wissen, was die Frau ohne Ahnung nicht weiß, mein Liebster.
und wie kommen Sie auf „ahnungslos“?
Die Werteste nennt sich selbst Frau Ahnungslos. Zumindest wir korrespondieren unter diesem Namen miteinander. Hat Sie so noch nicht mit Ihnen geabschiedsfloskelt?
ich verweigere die Aussage, da ich mich nicht daran erinnern könnte. Werde das prüfen.
Ah, der Weißdurchzogenbartwennereinentrügemann läßt also auch erinnerungstechnisch nach?! Trainieren Sie doch ganz einfach Ihr Gedächtnis, indem Sie selbst Silbenklatschwortungetüme basteln und auswendig aufsagen. Fetzt! Und hilft.
Verehrte Frau Knobloch, Sie nehmen sanftsichbildendes Gerunzel wahr auf meinem Vorderhaupt – Sie werden doch nun nicht anfangen mit den Wölfen zu heulen ^-^ ???
Leicht angesorgte Grüsse vom Schwarzen sendend verbleibe ich zugeneigt wie stets, Ihr Herr Ärmel
Pardöngsche, ich tue jetzt wohlweißlich nicht meinen Verleser eben kund. Was ich statt Vorderhaupt las, so beim flugs drüberblinzeln…ohjehmitmineh, mir glühen die Wangen.
G’schamige Grüße, Ihre ansonsten stets sittsame Frau Knobloch.
Das Verlesenwort drang durch feuerleuchtendes Wangenrot bis hierher auf den Schwarzen Berg – hejhej
Ich schamesrotlache immer noch. Ich gelobe zukünftig langsameres Lesen, um solche Pupillenstolperer zu vermeiden, Herr Ärmel. Sonst ist mein restliches Quentchen Tugendruf auch noch für’n Arsch. Oh, Pardon…es ist tückisch…
Naja, „fürn“ ist allemal besser als „im“…
Mit Breitgrinsegruss: wie stets, Ihr Herr Ärmel
So langsam könnte man auf meinen Wangen ein Spiegelei garen. Imarschigkeit! Herr Ärmel! Ich muß doch sehr bitten! Das Fiese ist, ich muß immer wieder die Kommentare lesen und die Pupillen ergötzen sich unweigerlich an der Wangenfärbvariante.
Schallendlachgrüße zurück, Ihre Frau Knobloch.
Pupillenergötzendkommentarlesewangenheissknallrotfärberey ist ein Kracher sondergleichen ~~//~~
Herr Ärmel, Sie famoser Buchstabendrechsler! Wie wundervoll. Ein Silbenzaubersüperiosschmachtwort für mich. Dankefein, das freut mich sehrst.
Seit der kleine Herr Ärmel in dem Märchen vom Tischleindeckdich versank ist mir der Beruf des Drechslers ein erstrebenswerter ~~~
Ohja, Herr Ärmel. Sie hätten mit Sicherheit wohlweisliche Verwendung für den Knüppel aus dem Sack! Da gäbe es etliche, auf die er niederfahren könnte…
In der Tat, meine liebe Frau Knobloch, den würde ich angelegentlich gerne tanzen lassen…
…bei diesen verwegenen Versen, da kann ich Ihre Hitze am Ende gut verstehen…
Danke, lieber Lu. Schönstwochenende wünsche ich Ihnen, Ihre Käthe.
[…] fiel mir meine Schmiedgeschichte […]
Herrlich …
[…] (Moment, ich schrubs hier!) , doch es törnt mich ab mächtig, […]
[…] widerstand ja der Schmiedgemächtversuchung […]