bittemito

Monat: Juni, 2014

Minimalhommagenachfrauahnungslosart

Die bonfortionöse Frau Ahnungslos hat mal wieder ihrem Namen alle Unehre gemacht und famose Worte für das wundervolle Wesen Mann ersonnen. Mein Kommentar dazu muß seinen Platz auch hier finden, genau wie auch die anderen Mitschreiberinnen ihre Kommentare eigenveröffentlichen müßten. So viele warmmurmelige Schönworte, sie müssen gelesen werden. Hier der meine Anteil mit heutigen Ergänzungen:

Dieses Wissen, wenn es mal gut sein muß und nur noch ein gereichtes Taschentuch unser Begehr ist. Dieses Lachfaltenliebevollnachziehen und gleichzeitig Istmirdochwurschtaugenzwinkern. Dieses Vonhintensicherumfassen, wenn das Gedränge einfach zu heftig ist. Oder gar das Schultern unserer Fastkleinigkeit, wenn der Blick auf die Bühne beim Rockkonzert hünig versperrt. Dieses beruhigende Schweigen bei unseren Schimpftiraden, die manchmal vulkanig aus uns herausbrechen, weil Frauen nunmal so sind. Und das stumme Famosumarmen, wenn wir uns ausgezetert haben. Dieses Vergessenundvergebenkönnen. Die Salatherunterwürgerey uns zuliebe, mit der Vorfreude im Blick auf das noch ruhende Steak. Hach, der Stolz überhaupt in den Augen, wenn das Mammut erlegt, auch wenn es nur das Schnitzel vom Metzger ist. Die Hingabe beim Hantieren in der Küche, das vergnügliche Pfeifen beim Schnippeln und Filetieren. Die Geduld beim Friemeln an Zeugs jedweder Art, die wir nie verstehen werden, aber doch eben lieben. Das Einfachdasein, manchmal sogar zigkilometrig entfernt und trotzdem armreichend. Und das pupillige Begehren, wenn der Blick warmsanftmurmelig auf uns ruht. Das stillzwinkernde Verlassen des Raumes, wenn die Freundin frischentliebt nur weiblichen Beistand sucht. Das ungefragte Nachschenken des Lieblingsweines, weil der Stillsommerabend einfach nicht zerredet werden kann. Und dann vielleicht noch dieses deutliche Zeigen, daß wir es wert sind, begehrt zu werden. Dochdoch, auch das gehört in diese Hommage, denn wir Frauen lieben es.

Woerrechthathaterrecht

Über diesen Titel muß ich selbst schalllachen. Woerrechthathaterrecht. Beim Versuche, ihn als Einwort auszusprechen, noch dazu mit ausformulierten Tiäitsch, habe ich mir fast die Zunge verslipstekt. Probierense mal, ich garantiere, Sie müssen über sich selbst lachen. Was bei akuter Grauhimmeligkeit ja mal ein guter Anfang ist. Womit ich bei dem eigentlichen Thema wäre. Arthur. Der Bullybeiflieger, versteckter Engel im letzten Eintrag. Der mir heute Morgen dann so ganz nebenbei noch einen Gutratschlag gab. Auf jeden Regen folgt die Sonne und der sollte man immer entgegenfliegen. So wie er:

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Woerrechthathaterrecht.

Ich verspruch eine Feinsilbenlobhudeley für denjenigen, der ihn zuerst auf dem Suchbild entdeckte. Die wundervolle Frau Maribey war die flugseste. Ach, was habe ich ihr Lächeln schon beschönwortet. Mir ist jedesmal, wenn mich ihr Strahlen umfängt, als würde sich die Raumtemperatur ein wenig nach oben sachtregulieren. Als lichtete sich das Gedankengrau an manchem Tag. Und dann lese ich ihre bonfortionösen Findesätze und ein Lächeln umantlitzt auch mich. Ich schrub gestern einer anderen von mir sehr geschätzten Dame, der lieben Frau Ahnungslos auf ihre traurige Frage:

„Und was ist übrigens wenn man das Hell im Drinnen nicht sieht? Es sich an diesen Tagen so verkrümmelt, in die letzte verworrene Ecke?“ folgende Antwort:

„In der letzten verworrenen Ecke hat sich ein Feinedelsteinchen versteckt. Ist unbemerkt dahingekullert, man hat es nicht bemerkt. Jetzt sucht das Helle nach ihm, mit ganzer Kraft. Fühlen Sie mal in sich hinein, spüren Sie diesen zarten suchenden Strahl, der langsam, aber stetig und beharrlich auch in die letzte Ecke scheint? Ein wenig Geduld nur noch, bald erkennen sie den Feinstedelstein und damit auch den Sinn der verlorengeglaubten Helligkeit.“

Ich glaube, nein, ich weiß inzwischen, Frau Maribeys Lächeln ist so ein Beharrlichhellwarmsuchstrahl. Für mich auf jeden Fall. Arthur stimmte mir heute zu.

Woerrechthathaterrecht.

Weilimmerirgendwodiesonnescheint

Augenwässernd nahm ich den langen Weg zum Haus am Ende des Weges, den über sanftgeschwungene Felder, über Klapperholpersträßlein. Da, wo Bäume sich noch dem Flanierenden neigen und Kornblumen und Mohn den Grauschleier vor den Pupillen beschöntupfen. Atmete ruhigtief und warmbedacht, bis ich vermochte, den Bully weiter heimwärts zu lenken. Den Sonnengruß, den nahm ich auf und gebe ihn an alle weiter, denen heute Grauhimmel die Stirn umwölkt. Irgendwo scheint doch immer eine Sonne.

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Nachtrag: Wer den versteckten Engel findet, bekommt von mir einen eigens für sie/ihn knoblochig zusammengeklöppelten Lobgesang. Damit die Sonne wieder heller scheint und Wohlworte die Wolken vertreiben.

Dieserimmerwiedereinemoment

Dieser Moment, in dem dein Herz gleich einer Sperlingsbande auseinander stiebt, lautschimpfend ob der Störung. Wie wenn das Wasser raunendrauschend verwundert über die Scharfklippe sich bricht und in tausend Richtungen zerfließt. Als ob der eine Stein, der mehr und mehr lawinig mit sich reißt, kein Halten im Grautalabwärts mehr kennt. Dein Herz, ein Tornado, der alles um sich verwirbelt, durcheinander tohuwabohut. Dein Herz in diesem einen Moment, ein Sandsturm in wüster Ödnis, durstend, fatamorganisierend, schmachtend nach Labsal und Trost. Dieser Moment, in dem dein Herz sich laufmaschig immer weiter zerdröselt, bis nur noch ein Fetzen über bleibt. Und als könntest du heißbrodelnde Lava mit deinen bloßen Fingern aufhalten, presst du die die flatternden Hände auf deine wundklaffende Brust und flehst, er möge wieder schnell vergehen, dieser eine Moment.

Für A.

Du hast mal geschrieben, dieses wäre eins der Lieder, die auf Deiner Beerdigung gespielt werden sollen. Ich weiß nicht, ob das jemanden außer mir noch erinnerlich ist. Ich kann nicht da sein, ich hätte es Dir sonst dort vorgespielt. Weil wir uns schreibenderweise trafen, deshalb an dieser Stelle: Ruhe in Frieden. Eine fremde Frau versprach mir am Telephon, eine Blume in meinem Namen Dir zu hinterlegen. Meine Blume und Deine Musik. Dort und hier. Zur gleichen Zeit. Ich trauere um einen fremden Freund. Und danke der Frau, die nun nicht mehr so fremd ist.