Dieserimmerwiedereinemoment
von Käthe Knobloch
Dieser Moment, in dem dein Herz gleich einer Sperlingsbande auseinander stiebt, lautschimpfend ob der Störung. Wie wenn das Wasser raunendrauschend verwundert über die Scharfklippe sich bricht und in tausend Richtungen zerfließt. Als ob der eine Stein, der mehr und mehr lawinig mit sich reißt, kein Halten im Grautalabwärts mehr kennt. Dein Herz, ein Tornado, der alles um sich verwirbelt, durcheinander tohuwabohut. Dein Herz in diesem einen Moment, ein Sandsturm in wüster Ödnis, durstend, fatamorganisierend, schmachtend nach Labsal und Trost. Dieser Moment, in dem dein Herz sich laufmaschig immer weiter zerdröselt, bis nur noch ein Fetzen über bleibt. Und als könntest du heißbrodelnde Lava mit deinen bloßen Fingern aufhalten, presst du die die flatternden Hände auf deine wundklaffende Brust und flehst, er möge wieder schnell vergehen, dieser eine Moment.
als wäre man in unendlich vielen Teilen auf das ganze schwarze Universum verteilt, wo irgendwo noch etwas atmet und man vielleicht wieder einmal dazu gehört…
…wo tausende Luftbläschen kokonig sich blähen um genügend Luft zu verteilen, daß ein jeder aufatmen kann…
… Moosbetten die Fußspuren schlucken und das All ohrenbetäubend schallt…
…Blättergesäusel so zartlautwispert, als das der Rinde Seufzen verhallt…
da bleibe ich. es seufzt wohl auch in mir, will diese Worte liebkosen und träumend am Stamm die Nacht verbrigen.
Liebkosende Worte, die das berstenwollende Herz feinnetzig umhüllen, halten. Mit der Stirn am baumernden Stamme, unruhig zwar die Nacht, doch ruhig schlägt das silbenmaschig umhüllte Herz.
mir scheint, wir schliefen am selben Baume…
Seltsam. Kein Nachtmahr bebrusthockte mich, die Unruhe erwuchs aus mir selbst. Der Stamm bewärmte meine Stirn, doch nicht unangenehm. Eine Platane, glaube ich.
Das klingt aber nicht nach einem schönen Moment. Zumindest verstehe ich es so. Der Moment z.b. des sich verliebens, würde ich zumindest in anderen Worten beschreiben.
Nein, kein schöner Moment, der hier beschrieben. Es sind die gegenteiligen Momente, die, wenn man etwas verlustig geht. Kennen wir doch alle, mit unterschiedlichen Silbenklang. Für die Liebe finde ich allerdings viel schönere, beispielsweise: Zartjungvogelzwitscherndherzgepoche.
Hach toll … das letzte Wort ist genau das richtige für mich :) Gefällt mir sehr!
Darf ich Sie dann in Ihrer Freude ein wenig als Katalysator verstehen? Achwas, ich warte keine Antwort ab… Birkenblättersommerraschelgesäusel.
:-))
Verehrteste,nicht gern seh ich Sie wieder am Kraterrand.Jedoch glaube ich,jeder Satz den Sie darüber schreiben ist Ihnen ein Steinchen,das Sie hineinwerfen,um ihn so am Ende zu verschliessen.Gut das Sie solch Worte finden.Meine herzlichsten Abendgrüße.Ihre Arabella
Steinchensammelnde Abendgrüße ebenso, Ihre Käthe.
Es bricht mein Herz, es liegt in Trümmern. Ach …
Liebe Mayumi, kennst Du die Geschichte vom Mont Klamott? Aus Trümmern gebaut:
Jetzt schon :-)
Und, magst Du es denn?
Ja. Ich mochte den Song, den Text. Ich assoziiere Ruinen immer mit Neubeginn, Aufbruch, dem Blick nach vorn. Aber auch mit Geschichte. Musik ist für mich mehr, als nur ein schnöder Klang. Mit und zu Musik entstehen oft auch meine Texte. Nur wenn ich „BWLisiere“ wird es still. ;-)
Das freut mich sehr, meine Liebe. Ich schreibe auch gern mit Musikbegleitung. Und auch den Ruinenblick, den teilen wir. Seit ich die stimmigen Bilder des Herrn Faktoid aufgenommen habe, schaue ich nochmal ganz anders hin und denke mir Geschichten aus. Liebe Grüße an Dich und deine Elfe, Deine Käthe.
Es war so ein Stilles, ein leerer Ton. Es fehlte ein bekannter Silbenklang. Der ist jetzt wieder da. Ein trauriges Lied noch, natürlich, aber ein Lied.
Liebe Grüße
Herr Hund
Lieber Herr Hund, ich kann bei Ihnen nicht anders, Pardöngsche, aber ich grüße liederlich zurück. Sie und Ihr Humor. Sind denn noch weitere VHS-Bellkurse geplant? Erste Reihe, bitte. Hecheln inbegriffen…
Sie sind geplant. BELL-BELL-itristik!!!!!
Ach Sie, Sie Lächelnmacher.
…aber mit Rechtschreibschwäche. Es muss natürlich heißen BELL-BELL-Etristik. Und da will ich einen Literaturkurs geben?
Machen Sie aus der Not doch eine Tugend und geben Sie einfach einen Literaturkuss, lieber Herr Hund. Wenn jemand entrüstet biedermiedert, schieben Sie es halt auf die Rechtschreibschwäche.
Das könnte tatsächlich klappen.
Feinstwindlüftchen bringt beruhigenden Lavendelduft .Bald gibt’s frischen Lavendelzucker.Gern mach ich Ihnen ein Glas mit,er soll Ihnen nicht nur den Tee versüssen.Leichte Träume wünsche ich Ihnen.Ihre Arabella
Ach, Sie gemahnen mich Leichtigkeit. Gut so, ich nehme Lavendelduft mit. Ebenso feinstträumewünschend, Ihre Frau Knobloch.
MelanBeweCholischgendeTraurigWorte …
Ich denke, Sie kennen jedes einzelne davon. Wir alle zur Genüge. Manchmal müssen sie herzwärts überfließen, auch diese Worte.
Sehe ich ebenso.
Ein Leben ohne solche Momente wäre nichts.
Wohl nicht. Hauptsache, man hat dann einen willi, der einen mitfliegen läßt, wenn die eigenen Flügel hängen. Mein willi heißt übrigends Vergnüglichkeitsbeenebaumelgör‘. Sehr angenehm.
Wundervoll! Wenn mein willi mal nicht zum Fliegen kommt, dann kann er immer noch auf Bäume klettern. Egal wo. Man kommt nicht so weit aber sich so die Welt von oben betrachten hat dann was. Das ‚Vergnüglichkeitsbeenebaumelgör’ gefällt mir außerordentlich. Liebe Grüße, Ihr mick.
Mich deucht, willi und das Vergnüglichkeitsbeenebaumelgör‘ sind Geschwister. Balanciert willi auch so gern auf Brückengeländern? Oder kullert den Bergwiesenabhang giggelnd sich überschlagend herunter? Hach, das Gör‘ freut sich und ich mich mit. Ich grüße herzlich zurück, Ihre Käthe.
Gewisse Parallelen sind offensichtlich. Besonders was das Giggeln auf den Bergwiesen anbelangt. Wenn es um seine Herkunft geht, kann willi schon mal etwas einsilbig sein. Komisch, weil er doch sonst soviel auch von der Vergangenheit spricht. Der war irgendwie da, traf den ernst und bildete fortan ein Trio mit mick. In jedem Fall sind willi und das Vergnüglichkeitsbeenebaumelgör Geschwister im Geiste. Der freut sich jedesmal, wenn er was von ihm liest. Herzlichst, Ihr mick.
Sehen Sie, das Vergnüglichkeitsbeenebaumelgör saß auch eines Tages einfach auf einem Zaun am Wegesrand, grashalmkauend und fragte kurzerhand: „Nimmste mich mit?“ Ich bejahte, ohne zu wissen, auf was ich mich einließ. Nun ist es an meiner Seite, brennt manchmal durch, am liebsten zu Herrn Guinness, wahrscheinlich reizt es sein Pragmatismus. Aufhalten kann ich es auch nicht, wenn wir an einer Einhornweide vorbeikommen. Sie müßten sehen, welchen Spaß es beim Einhornumschupsen hat.
Schönstsonntagsgrüße, ich komme gleichmal gegenbesuchen, der Befehlsleseknecht deutet Rübenkrautleseschmaus an. Lecker…Herzlichst, Ihre Käthe.
Das könnte natürlich eine Erklärung sein. Ich weiß einfach oft nicht, wo der gerade steckt. Und daran rühren möchte ich nicht. Nachher geht das so aus, wie in dieser Geschichte mit den Heinzelmännchen in Köln. So etwas werde ich vermeiden (wenn es geht).
Ich freue mich auf Ihren rübenkrautigen Besuch. mick.
Frau Knobloch, lassen Sie dem Vergnüglichkeitsbeenebaumelgör doch mal wieder freien Lauf. Als ich vor kurzem in einem Fahrgeschäft durch die Luft schwebte ließ ich meine Beine baumeln und dachte: Jetzt fühle ich mich wie das Vergnüglichkeitsbeenebaumelgör. Ein sehr schönes Gefühl.
Mein lieber Herr Guinness, auch wenn es noch ein wenig schiefschnieft, das Vergnüglichkeitsbeenebaumelgör‘, die Vorstellung, mit Ihnen im Kreise zu schweben und rumzubeenebaumeln, läßt es aufjuchzen. Sie und Ihre Sachlichtrefflichsanftrügchenkommentare, ach, ich mag sie. Danke mit Herz, Ihre Frau Knobloch.
Immer gerne. Ihre Einträge sind in letzter Zeit vermehrt traurig. Ich hoffe, dass bald wieder mehr Sonnenschein durch die Wolken kommt. Wie wäre es denn mit einem Telefonbeitrag von Mama Löwenherz zum Thema WM, Suarez und Schiedsrichterleistungen?
Ich kann schlecht schauspielern und ich kann schlecht schauschreiben, mein Lieber. Aber sonnige Texte kommen bestimmt wieder. Habe ja den Havannaindüsseldorftext noch in der Kladde und von der Nuschelnachtigall soll auch noch berichtet werden. Leider gibts von Mama Löwenherz auch mehr Melancholie als Fußballsambabegeisterung aus familiären Gründen. Ich bin zu dieser WM auch mehr als distanziert bisher. Mich ergötzen, wie auch Sie, die famosen Beiträge des Herrn Mersmann.
Das sollen Sie auf gar keinen Fall. Schlimm genug, wenn man im realen Leben die Fassade manchmal aufrecht erhalten muss. Was nützt ein Blog, wenn man sich nicht den Frust von der Seele schreiben kann.
Schreiben Sie so wie es sich für Sie richtig anfühlt. Ich werde es so oder so verschlingen und hoffe mit meinen Kommentaren eine Lücke in die Wolken zu reißen.
Kommense mal ein wenig näher, ja, gut so, danke. Gerade stellen, Brust raus, keine Angst, ich werde behutsam,oh, Pardöngsche, das war keine Absicht, tut mir sehr leid. So gehts wieder? Gut, also zweiter Versuch. Vorsichtig durchs Hemd, andere Seite raus, in den Haltepinökel. Prima. Steht Ihnen überaus prächtig. Ach, Sie können gar nicht lesen, was auf dem Orden draufsteht? Da steht: Hochoffizinöserwolkenlückenreißerbonfortionösesterart.
Frau Knobloch, ich erröte sanft :)
Ich ahnte es und wählte einen Silbersilbenorden als hübschigen Kontrast aus. Mann, das paßt aber auch…