Ich will kein Nazi sein!
von Käthe Knobloch
Ich bin mal mitmarschiert, vor Jahren und habe voller Überzeugung diese Worte skandiert. Ich hatte Angst und wußte doch von der Richtigkeit und Wichtigkeit dieses Rufes und daß er endlich gehört werden mußte. Weil das Volk sie rief und ich war ein Teil davon. Jetzt werden diese Worte mißbraucht von braunem Gesocks und Hetzern. Ein Feindbild wird erschaffen, das gar nicht existiert. In der gleichen Stadt wie damals, als ich um meine Freiheit demonstrierte. Und Tausende machen mit? Wo ist denn euer Feind, daß ihr euch auf euer Volksein berufen müßt, ihr willigen Mitläufer? Vor wem habt ihr Angst und warum? Ich bin mir sicher, würde ich mich unter euch mischen und einzelne fragen, ihr könntet mir keine Antwort geben. Nullkommaeinsprozent, ja, das reicht schonmal für ein Feindbild! Ich speie es euch vor die Füße: Wenn ihr heute das Volk seid, will ich nicht dazu gehören! Ich will kein Nazi sein!
Ben hat mir die richtigen Worte in die Fingerkuppen gelegt, danke dafür.
Und Sherry appelliert an alle, danke auch dafür.
Eigentlich müsste man sich bei solch einer Demo mit all den kunterbunten Freunden hinstellen und laut hinausrufen: „Nein, WIR sind das Volk“, aber es könnte zu arg falsch verstanden werden und es wäre wohl nur Provokation. Bei uns gab es eine Gegendemonstration, bei der friedlich gesungen wurde. Es erscheint mir die beste Reaktion zu sein.
Ja, friedlich bleiben, auch wenn der Kragen sich wellt. Ich verstehe das in Dresden wirklich nicht. Diesen Sommer erst ein paar Tage in der Neustadt gewesen. Offener und bunter könnte das Leben nicht stattfinden. Ich bin ratlos. Mein geliebtes Dresden…
Manchmal bleibt einem nur das Kopfschütteln. Und das Krawallmachen mit dem Tastengetipperle ;-)
Es ist dramatisch.
Immer gibt es welche die nie lernen.
Und auch diesmal gelingt es mit Parolen die Menschen zu beeinflußen.
Sachsens Bevölkerung ist nicht reich.
Das EU Embargo gegenüber Rußland hat in Sachsen in einigen Betrieben schon zu Kurzarbeit geführt.
Die Einführung des Mindestlohnes verursacht Teuerungen, die durchaus zu akzeptieren wären, würde das Einkommen steigen. Das tut es jedoch nur in den wenigsten Fällen. Viele Arbeitgeber senken einfach die Arbeitsstundenanzahl. Endeffekt, gleiche Arbeitsmenge in weniger Arbeitszeit bei gleichbleibender Bezahlung.
Die Asylantenheime platzen aus allen Nähten.
Die Regierung schaut zu.
Das bringt dem braunen Gesindel Symphatisanten in beängstigendem Ausmaß.
Zeit zu handeln.
Von Seiten der Regierung , von meiner Seite.
Ich rufe mit: Ich bin kein Nazi.
Freundliche Grüße aus Sachsen, auf das ich immer stolz bin.
Ihre Arabella
Aber diese Probleme gibt es allerorten, hier genauso. Und wir haben mit Sicherheit einen höheren Anteil an Muslimen. Denen die Schuld an dem Zustand Deutschlands zu geben, was für ein Humbug!
Ich schrub es Ben schon im Kommentar: Jedesmal, wenn ich die Yenidze sehe, wünschte ich, es könnte eine echte Moschee sein. Hier, im Provinzstädtchen steht eine und es sind wie Miniurlaube, wenn die ihre Türe für alle öffnet. Bunter Markt, exotisches Essen und dann dürfen auch Ungläubige den Gebeten des Imam lauschen. Es kann so einfach sein.
Danke für Ihre Worte und fürs Mitrufen, es ist das einzige, was uns zu tun bleibt, herzlichst, Ihre Käthe.
[…] die liebe Käthe, Ich will kein Nazi sein […]
Selten kann ich etwas so von ganzem Herzen bejahen, teilen, unterschreiben und alle 10 Fingerabdrücke druntersetzen, wie diese Worte. Danke, liebe Käthe! Ich bin erfreut, Sie auch in dieser Beziehung unter meinen Lieblingsmenschen zu finden.
Ihr Sec
Unter Ihren Lieblingsmenschen mich zu wähnen, was für ein hohes Lob, danke, mein lieber Sec, auch fürs Teilen. Herzlichst, Ihre Käthe.
Hat dies auf Sec's Notizen rebloggt und kommentierte:
Mit diesen Worten ist alles gesagt!
Sehr gut, Frau Knobloch, sehr gut und treffend. Dass wir die gleiche Sprachen sprechen Sie!
Ich grüsse Sie herzlichst, Ihr Herr Ärmel
Vernünftig denkende Menschenkinder mit eigener gut funktionierender Denkapparatur, die gibt es zum Glücke noch genügend. Und die finden auch zueinander, mein lieber Herr Ärmel.
Ich habe Sie eben erst vertrommelt entdeckt und just bewohlwortet. Immer die Ihre, zugeneigt.
[…] Ich will kein Nazi sein – muss man das immer dazusagen, wenn man einfach im Frieden und mit allen im gleichen Recht leben will? Wenn man will, dass allen dasselbe erlaubt ist, mit gleichem Maßstab? […]
Wieso versucht der welsche Franzmann mich in Sprache und Gestus zu imitieren???
[…] Käthe Knobloch Sabine Wirsching Westendstories Herz im Kopf Blog Tuepflischiesser Arabella Ben Froehlich […]
Liebe Frau Knobloch, auch ich möchte kein Nazi sein. Das Thema der Islamophobie wurmt mich nun schon länger… Gerade als Sozialarbeiterin sehe ich mich in der Pflicht, gegen diesen Trend anzukämpfen.
Sie haben mich inspiriert mich in meinem Blog vielleicht doch auch einmal politisch zu äußern, auch wenn ich das bis jetzt nicht tat… Wir werden sehen.
Es ist behaglich im Kokon der eigenen Sicherheit. Und das Wissen, daß man selbst ja offen und neugierig ist, das schläfert zusätzlich ein. Aber das ist gefährlich. Gibt es keine Gegenstimmen werden nur die Dummblöker gehört, also lassen Sie uns laut werden, liebes Fräulein Meichy. Jetzt.
Herzlichst, Ihre Frau Knobloch.
Ich finde es bewegend, dass dieses Thema in einigen Blogs aufgegriffen wird, Unverständnis, Scham, Entsetzen, Wut spürbar ist und deutlich wird, dass auch hier im Blog ein Forum ist, das laut kund zu tun! Gut, dass Sie nicht schweigen!
So ist es, meine liebe Frau Maribey. Wir kuscheln in unserer Behaglichkeit und mummeln uns ein und überhören so das Gezischel der Schlangenbrut, die geifernd sich Gehör verschafft.
Ich grüße Sie herzlich und dankend, Ihre Frau Knobloch.
Ja, gut gesagt. Es tut gut zu sehen, dass viele nicht in Behaglichkeit eintauchen können, wenn es neben uns brennt.
Beeindruckend verfasst, klarer Standpunkt, gut so…
aber geht es letzten Endes nicht eher darum, alles Nazimäßige von vorne herein zu verbieten? Warum wird nicht einmal DAS von der heiligen staatlichen Gewaltendreiteilung geschafft?
Warum muss ICH nun, sozusagen in die Ecke durch Nazis gedrängt, MICH plötzlich – quasi mich verteidigend – dazu outen, indem ICH sagen muss, dass ich kein Nazi „sein will“, das ist ja lachhaft!
Und was heißt hier überhaupt: sein will???!!!
Mein lieber Lu, ich weiß, daß ich kein Nazi bin und meine Liebmenschen auch. Wenn jedoch braunes Gesocks Worte skandiert, die ich auch schon rief und mich darin einschließt, muß ich bekennen, nicht dazuzugehören zu wollen. Einem Volk, welches sich ein Feindbild erschafft, will ich nicht innewohnen. Ich fühle mich auch nicht in die Ecke gedrängt, ich bin aufgestanden und tue es ja auch in meinem kleinen Leben, jeden Tag. Sein und sein lassen, so mein Motto.
Zum Thema der staatlichen Verhinderung von jeglichem Nazigezücht fehlt mir der Einblick, um mich fundiert zu äußern. Verstehen tue ich es nicht.
Ich reiche Dir die Hand, mein lieber Lu, Deine Käthe.
Die Menschen – nicht nur in Deutschland – werden zur Zeit (mal wieder) instrumentalisiert. Putin rasselt im Osten, Obama schwächelt im Westen und Mutti Merkel kocht Europasuppe. Fraglich nun, ob sich die Menschen aus eigenem Antrieb wehren, oder ob Demonstrationen gesteuert sind. Auch die der sogenannten „Nazis.“ Ich zumindest brauche die nicht.
Die Menschen lassen sich instrumentalisieren und das ist das Schlimme dabei. Die Demonstrationen sind gesteuert und der deutsche Michel erinnert sich, daß da ja mit gleichem Spruche am gleichen Tage eine Veränderung einsetzte. Muß ja auch hier was Gutes dran sein. Ich könnte speien…
Ich will kein Nazi sein! Fuck the Deppengeschwätzhohlkopfzusammenrotterei!
Aus Mangel an Zeit und fettem Hirnsausen(und bei Herrn Hund gesehen, – auch kurz und knapp ist gut) hier mein Statement.Aber Position beziehen – IMMER!!! Ich will willkommen heißen!! <3
Bestliebe Grüße an Frau Knobloch von Mensch Päddra
Ganz großer Applaus meinerseits … und deshalb werde ich auch auf der Demo am 22,12, in München sein …