Ganzanderslichteiskristallglanz
von Käthe Knobloch
Und wieder weicht der laute Frohkindlichjubel einem stummen Staunen ob dieser erhabenen Wintertuchruhe. Mit der Dämmerung senkt sich ein Licht auf die Weitflockenfelder, was nur in dieser Jahreszeit und so selten in dieser sachte geschwungenen Landschaft zu finden ist. Komm, Liebster, komm, wir müssen wieder nach draußen gehen. Dickbesohlt zerknirschen wir die sonst so ackerbraun und spärlichgrün betupften Wege, die Blick und Schritt gen Städtchen neigen. Tauchen hinein in dieses magische Licht, das sich wie stille Fingerzeige auf unsere Lippen legt und das Gemüth erwärmt, als beschiene uns aus unendlicher Ferne ein nie verlöschendes Feuer. Winterwundernde Baumsilhouetten strecken ihr Dunkelsehnen himmelwärts und mit ihnen weitet sich auch die Seele aus. Erste Kunstlichtkegel bündeln den mäandernen Blick und mit Tiefstathemzug kompaktiert man sich selbst. Kehrt zurück in das Hier und Jetzt, bis fast zum Rande gefüllt der Dankbarkeitspokal, den man wieder und wieder zu leeren bereit ist. Ein Schneepflug zivilisiert die Winterwildflockenstraße, statt Schneeknirschkulisse schmatzt gelaugter Pamps untersohlig. Komm, Liebster, komm, wir machen noch einen weiteren Weg durch den Park mitten in der Stadt, in dem weitere Baumwunder wohnen, die unser harren. Sie warten allzeitengefällig bereit, unsere Blicke weg vom Zuvieldioptriengeflimmer zu lenken. Und neuknirschschrittig kehrt auch das Ganzanderslicht zurück und schwappt trunkenmachend für einen kurzen Augenblick über den Rand.
Hach hochwertgeschätzte Frau Knobloch, solche wie Sie habe ich vorhin gesehen bei meinem strammen Knieerholungsgang. Doch ja, Sie könnten das gewesen. Natürlich habe ich nicht gerufen, nicht gepfiffen. Ausserdem hingen Sie wohl am Arm des Franzosen (grml) und als ich der Schiefschnute des Hausmeisters gewahr wurde…
Ein schöner Wintertag, fürwahr.
Ich wünsche Ihnen einen gediegengewärmten Abend, Ihr Ärmel (wie stets, dass wissen Sie)
Ich habe Sie auch gesehen, mein lieber Herr Ärmel. Sie haben mir den Blick auf das Licht gelenkt. Ungerufen, ungepfiffen.
Sonntagsabendentspannte Grüße, die Ihre, zugeneigtundzwarsowasvon wie stets (dies gerne unermüdlich wiederholend).
Eine wunderbare Beschreibung. Da könnte ich glatt auch noch zu einer Winterliebhaberin werden. Danke fürs Mitnehmen und einen schönen Sonntagabend. Herzlichst. Ihre Melanie
Dankefein, meine Liebe. Ein so ein Weißklarwintertag ist mir mehr gemüthsbefriedend als zwo Wochen Sonnenstrand. Und morgens das Barfußimschneegejuchze! Hach…
Einen angenehmen Wochenstart wünsche ich Ihnen von Herzen, Ihre Käthe.
Liebe Frau Knobloch,
Ich führte ein Stubenhockerdasein, die schmucke weiße Pracht fand keine Zeit zum Bewundern, es gab zu viel zu tun.
Da spazieren Sie daher, den Liebsten am Arme und singen so schön wie der rote Dompfaffmann im Ahorn vorm Balkon, heute Morgen.
Ich saß da, machte in Decken eingewickelt Cappucchinopause, da sang er im Baum, leise und markant, sehnsüchtig und das aber mit voller Kraft.
Als ich ihn knipste, flog er auf.
Und ich schämte mich.
Herzlichste Grüße
von der Karfunkelfee
Ach, meine liebe Karfunkelfee, ich versuche auch so oft, etwas lichtbildnerisch festzuhalten nur um hinterher beschämt festzustellen, den eigentlichen Zauber durch das Rumgewerkel verpasst zu haben. Es ist unsere unstillbare Sehnsucht, die Schönheit dieser Welt mit unseren Liebmenschen zu teilen, also schämen wir uns nicht sondern freuen uns an jedem weiteren Versuch. Denn wenn es gelingt, das Festhalten und Weitergeben, ist es ein soso großes Geschenk auch an uns selbst.
Ich grüße Sie von Herzen aus Taugraumatschepampslipperlandien und schaue gleich mal durch Ihr Fenster…
Immer die Ihre, Frau Knobloch.
Verzeihen Sie, ich folgte Ihnen auf leisen Sohlen. Konnte mich nicht losreißen, von den Bildern, die Sie mir gezeigt. In Wunderworte eingebunden. Nun hab ich wieder heimgefunden. Sitz mit einem Mal am Küchentisch. War ganz mit Ihnen, wunder mich.
Danke, für den schönen Spaziergang Frau Knobloch!
Einen wunderschönen Abend,
Ihre Silvia Meerbothe
Aber gerne doch, Frau Meerbothe, ich freue mich über jeden, der meine Winterschritte gernst begleitet. Je rarer diese Momente sind, umso inniger prägen sie sich mir ein und wenn ich es dann schaffe, mit Worten Bilder zu malen… hach!
Einen wundervollen Wochenstart Ihnen, Ihre Frau Knobloch.
Ja, auch für Sie.
Auf zum Winterwochewandeln .
Herzlichst,
Silvia Meerbothe
„…schmatzt gelaugter Pamps“- Ihr Huldreichste und Ihr Durchlaucht- wie treffpampig beschrieben!
Der traurigste Moment im Winter für mich? Wenn Salz auf meinen geliebten Schnee geschmissen wird und Zauberknirschgewunder in diesen Pamps sich wandeln muß. Da hilft nur, die Stiefelfüße gen Abwegigkeit zu lenken. Ich lauf dann kwasi neben der Spur…
Dankefeinst, meine liebe Wildgans und Grüße von Herzen, die Ihre.
Hier lag der Schnee nur des Nachts und am Morgen nur auf den Dächern. Das war mir aber ganz recht so, denn so konnte ich in die Stadt radeln :-)
Inzwischen hat sich der Zauber auch hier in Schmatzspritzpampigkeit gewandelt. Umso schöner, den Schnee in vollen Zügen genossen zu haben. Barfuß über die Wiese, da wird man flinkfüßig wie ein Schneehase.
Liebe Grüße wie stets, Deine Käthe.
„Licht auf die Weitflockenfelder“, das ist schon fast ein Blockbustertitel…
Ihnen eine gediegene Abendruhe! ;)
Wooohoo, was für ein Kompliment, dankefein, mein Lieber…
Tsts.
Meine liebe Frau Knobloch. Seit Tagen hänge ich an einem Foto, zu dem ich gerne einen Text dazuerfinden möchte. Ihr heutiger Beitrag hat mich ein wenig weitergebracht.
Darf ich Fragmente verwenden und Ihre bonfortionöse eiskristalline Lieblichkeit verlinken?
Doch Obacht! Es war eine schnelle Aktion, der Erfolg ist nicht gewiss!
Mit wartendem Gruß, der Herr von Nebenan, heute eben.
Aber sicher, aber gerne, aber immer doch! Gemeinsames Winterlobhudeln fetzt doch am oberallermeisten, lieber Herr Autopict. Und Erfolg? Den brauchen wir nicht, es reicht manchmal schon ein Versuch, Herzensdinge zu teilen.
Danke für die Eiskristallinlieblichkeit, ein Wörtchen, was mir wohlmundet, so pupillenschnabulierend.
Herzlichst grüße ich nach Dochweitwegnahnebenan, die Ihre.
Nur wer im Schnee lag, darf so dichten … :)
Psst, ein Geheimnis: In der Knoblochmischpoke munkelt man ja, daß ich mich scheinbar tatsächlich in den Schnee legen wollte eines Wintertages vor vielen Jahren, als ich ungestüm in diese Welt mich drängelte. Der Herr Papa mußte den Trabbi durch Schneewehen lenken, während Mama Löwenherz selbst heftig mit ihren eigenen Wehen kämpfte. Gerade noch so schafften sie es ins Görlitzer Krankenhaus…
Herzliche Grüße, die Ihre, fastchristkindlich.
Eine Geschichte wunderbarer als die andere in Ihrer Erinnerungsschublade … :)
Windwehende Grüße!
Bald gibt’s die nächste zu beäugen, lieber Herr Salva. Mit Quotenkätzchen und Blümchen. Fetzt!
Grauregenfisselige Grüße, innen frohschneeverdioptriniert, die Ihre.
Wie wunderschön … so still … ein Moment der Ruhe, den niemand hätte trefflicher beschreiben können, nur Ihre Warmwohlworte, und die schmelzen wundersamerweise nicht die Weißwinterlandschaft vor meinem geistigen Auge, nur im Herzen rühren sie. Aber angenehm. Sehr angenehm.
Herzliche Grüße vom Rheine, dort bereits wieder ohne Weißflockenkunst, Ihre
Mme C.
Hach, danke meine liebste MmeMme, das Schreiben, es gelang wie wenn mein Herz selbst die Silben anrührte. So wundert es mich nicht, daß auch Ihres die machtvollen Töne der Stille vernahm. Nun sprüht auch hier wieder Graufiesselregen und der Winterzauber erscheint wie fast nur geträumt. Wie gut, da0 er sich in diesen Buchstaben manifestierte und so erhalten bleibt. Von Herz zu Herz, die Ihre und grüßen Sie Väterchen Rhein.
Einen Moment lang dachte ich: wo ist denn das Foto? und dann war ich froh, dass keins da war… wunderschön haben Sie, nicht be – schrieben, sondern davon geschrieben, kwasi ( ich darf doch?) mitgeschrieben!
Ich war gestern auch im Schnee und habe eine wenn auch flüchtige, so doch sehr entzückende Bekanntschaft gemacht. Kucksu?
Photos wurden sogar gemacht, doch die waren auf einmal zwotrangig. Die Worte, sie rempempelten und wollten direkt vom Herzen aus den Fingerkuppen in die Tastatur fließen. Nun, wo ich lesen darf, wieviele sich daran erfreuen, fließt die Freude direkt zurück. Danke für Ihre Wohlworte, mein lieber Michael, ich umhalse Sie kwasi ( ich bitte darum!).
Der Befehlsleseknecht deutete bereits so etwas an, ich komme gleich mal rübergelinst. Herzlich zugetan, Ihre Käthe.
Ja, so bleibt die Ahnung eines wunderbaren Tages doch erhalten, dank Ihrer Schneeflockenwortschmiederey. Mir bleibt er auch in Erinnerung, dieser schneegrieselige Waldesnachmittag, so still wars, dass uns der Schnee auf die Ohren zu drücken schien, aber voller Erholung und Zweisamglücklichzukunftsplanerey, und so, mitten im Walde unter weißflockenbestäubten Tannen, leuchteten kleine Sonnen durch den kühlen Nebel. Ich habe mir Ihren Rat zu Herzen genommen, hab die kleine stickige Stube verlassen und mich an der Welt gefreut. Grüße zurück vom Väterchen Rhein, flüstert er mir gerade.
Ich werfe Ihnen eine Krachknallkußhand zu und ein donnerndes Bravo! Draußen wird immer alles heile, egal welche Jahreszeit, denn da kann die Seele sich weiten und frei atmet man vertikal durch, wie der Herr Alltagsphilosoph mich das lehrte zu benennen. Und die kleinen Leuchtsonnen im Nebeltann, das sind Vorboten für die gleißendschönstrahlendhellen, die bald auch die stickigsten Stuben durchdringen.
Durchgelüftete Grüße, immer die Ihre.
[…] (text inspiriert von ganzanderslichteiskristallglanz) […]
Mir macht es Freude, diese Deine kreierten Zeilen mir selbst laut vorzulesen und meine Melodie dazu zu finden und es zu hören.
Das wiederum erfreut mich ungemein, liebe Unbekannte, lieber Unbekannter. Herzlich Willkommen hier bei Bittemito und danke für die Wohlworte. Herzliche Grüße, Frau Knobloch.