Ein ragnarökisches Sinnen, traumwärts vernommen
von Käthe Knobloch
Harre ruhig noch ein Weilchen bei mir aus, mein graustaubmüder Krieger. Wie willst du so abgekämpft denn neue Welten erobern dir? Laß deinen Wunden die Zeit, die sie brauchen, um weißliniennarbig zu werden. Meine Hände sollen heilende sein, ich will sie auf deiner heißen Haut kühlend ihre Sanftdruckwohltaten vollbringen lassen. Mein Daunenweichhaar soll deinen Unstetflackerblick bevorhangen, wenn ich mich über dich beuge um mit warmnektarischen Lippen dein heiseres Stammeln verstummen zu lassen. Ich küsse dir die die Schlüsselblätter, bis jede Pforte mir zu dir sich öffnet. Leg deine Waffen zur Seite, die müden Arme können sich auf meinen Sanfthügelhüften zur Ruhe legen und deine Hände, sie haben doch schon so lange die tröstlichen sanddünigen Rundungen meines Körpers vermißt. Fühle, wie sich mein Athem unter deinen rauhen Händen tuchwebend verdichtet und wie eine Stola aus Blütenstaubfäden deine entblößte Seele umfängt. Lausche dem Geflüsterregen, der wie eine uralte Mär aus meiner Kehle warmlachperlig in deine lärmversehrten Ohren tropft und dich durchdringt, die innere Eisigkeit durch die Poren zu transpirieren. Spüre die Willigkeit meiner Muskeln, sich auf ganz andere Kämpfe einzulassen, als du sie gewohnt. Vertraue der basaltischen Kraft meiner Knochen, sie können deine Schwerlast mittragen und entdecke mit jedem Einlassen auf meine Lieblichkeit, daß ich jetzt und hier vollens die deine bin. Dein Pendant, dein wanesische Zwilling, deine Heilung. Gib dich mir hin, mein Asenheld, um meine Hingabe annehmen zu können, denn erst dann kann dein Zorn heiß in mir erlöschen und du wirst friedensgewillt ganz neue Welten als erobernswert erkennen.
Hat dies auf ReBlog! Hier findet sich alles was mir gefällt. Über "Kategorie" wirds dann übersichtlich :) rebloggt.
Wohlige Hitze in dieser kalten Jahreszeit. Und so ganz anders als die verwegenen Reime :-D
Liebste Grüße.
Endlich mal ein Traum der nicht in Gemetzel endete, bzw. ich wohl passend erwachte. Schön, so schön, das Aufnotieren war ein sinnlich leichter Spaziergang in hingebungsvollen Landschaften.
Nein, definitiv keine Verwandschaft zu den Verwegenen Versen, mein lieber Ben. Liebste Grüße zurück, die Deine.
ein zauberhafter Abriss eines wundervollen Traumes
Danke, es sind tatsächlich Zauberworte mir geworden, als hätten sie Bannkraft. Ich bin gespannt auf die nächsten Nächte…
So schön zu lesen. Fast noch mehr als die sanftfließenden Zeilen obenan. Herzensgrüße an Sie
So schön zu fühlen und dann noch mit Eigenstrahlgeheimniss, ach und hach…
Herzensgrüße zurück, gleich wieder florallaborierend.
Ich sehe wagnerianische Szenen vor mir und spüre genau das, was so fern und unerreichbar scheint, so traumgewoben und unrealistisch, und trotzdem so erstrebenswert und gar nicht so unerreichbar, wenn wir nur wollen. „Leuchtende Liebe, lachender Tod“.
Verflixt, anders herum war es doch: „Leuchtende Liebe, lachender Tod.“ So macht’s denn auch Sinn… Ich fordere eine Editierfunktion bei WordPress, respektive jemanden, der mir erklärt, wie es funktioniert, falls es solches schon gibt. Gnah.
…respektive jemanden, der die Macht dazu hat. Entgnahen Sie sich, Liebste. Nochmal lesen und wieder murmeligkringelig werden…
Keine Sorge, liebe mir so sorgenvoll Zugetane, ich musste beim Lesen schon über mich schmunzeln, ich, die alles doppelt und dreifach kontrolliert und dann doch in die Vollen gelangt hat. Aber wenn die Liebe lacht, isses doch auch schön. Leuchten UND lachen und den Rest aussperren, das ist mir ohnehin das liebste. Danke Ihnen zur Degnahifikationsbeihilfe, ich fühle mich schon seit gestern leicht murmelkringelig-kindlichaufgedreht, und jetzt um so mehr.
Für Sie immer gerne.
Gez: Ihre Degnahifikationsbeihilfenbeauftragtegnihihende.
Ein kräftiger Kämpfer wird von holdem Zartweib mit Rundhüften verführt, in fein barocker Art geträumschildert.
In meinen Träumen früher wälzte ich mich mit solchen im ländlichen Schlamm- einige mir nicht so holde fraß ich gar auf.
Letzte Nacht erplattete bloß mein Fahrradreifen – irgendwie entpolstern sich die Träume…
Sie entpolstern sich, die Träume? Uik, ich erhoffe mir Aufpolsterung vorerst, zu blankgeträumt fühle ich mich, aber bitte keine Auffressträume! Schleierkrautumwölkte Aufplustergrüße an die wildeste aller Federschwingenden, die Ihre.
Sanfthügelhüften – yeah :)
Ich yeahe innig mit, meine Liebe…
Das fand ich auch ein feines Neologismusstückchen :)
WOW!
WOW? Worte Ohne Waffen? Worte Oh Wunder? Wissen Ohne Worte? Ach egal, Sie wowen jedenfalls sehr anmutig. Gute Reise Ihnen und beste Erholung, Ihre Frau Knobloch.
Schön, schön, schön! Den ehern Einherier liebend ins Leben gelockt.
Sie treffen es auf den Punkt. Genau so das Gefühl. Ein gutes, so selten mir Böseträumerin. ich überlege, was da noch mitschwang. Wiedergutmachung?
Herzlichst, die Ihre.
Das möchte man allen Kriegslüsternen wünschen, dass sie von solchen Feen an bessere Ziele erinnert werden! Wie immer: Hut ab vor Ihrer Sprache, Verehrteste!
Danke für die Chapeauisiererey, mein Lieber. Nach solchen Träumen, sanftzartwarm, ich hätte gernst mehr davon; ist solcherley Schreiben ein leichtes mir. Herzlichst, immer die Ihre.
schön, dieser Kommentar…
Frau Knobloch, wie schaffen Sie es nur immer, mir so wunderhafte Bilder in meinen Kopf zu zaubern? Ein wirklich gelungener Text!
Dankesehr, mein liebes Fräulein Meichy, ich schreibe einfach meine Bilder auf und Menschenkinder, die gleichsinnend fühlen, können diese ebenso sehen. So einfach, so schön.
Schönstabendgrüße, Ihre Frau Knobloch.
Ein Bachlauf, der zu einem wilden Fluss mutiert, der nächste Moment unbekannt und nicht zu steuern, aber gerne angenommen und am durch den Willen und Vertrauen in einen glitzernende See mündend.
Ein wunderschönes ergänzendes Bild, Verehrtester. Dankefein dafür und einen famosen Wochenstart, Ihre Frau Knobloch, zugetan.