Superstillörtchensonderspanky
von Käthe Knobloch
Spanky, mein frechfrivolverwegener Kamerad! Wo warst du denn seit Valentinstag versteckt? Und was, um aller Waschbärenwunderwesenwillen machst du auf dem Hinweisschild einer nicht ihrer eigentlichen Dienlichkeit mehr nutzenden Bedürfnisanstalt?
Wie, du hast da einen Kumpel getroffen? Der da, dein Kumpel? Ihr habt die ganze Zeit gemeinsam abgehangen? Spanky, mein Herzensanprangerer, dir sei ja eine Pause gegönnt, von mir aus halte Winterschlafrundbauchruhe, aber meinst du wirklich, das ist der richtige Ort dafür? Ach, ungestört wolltet ihr sein, suchtet euch kwasi ein Superstillesörtchen mitten in dem Provinzstädtchen… Was? Ja, Provinzkurstadt mit geschlossenen öffentlichen Toiletten, anprangernswert in der Tat. Aber dafür können doch die Einzelhändler jetzt so bunte Aufkleber erwerben: Nette Toilette, oder so ähnlich steht da drauf. Prima Idee an sich, doch leider auch ein wenig unzumutbar. Nein, Spanky, die Details erspare ich dir und mir hier notiert gleichermaßen, nur soviel: Man müßte heutzutage eine Scheißdiplomvorlage einfordern. Ein Schüsseltreffattest, weil ohne dem scheinbar die netteste Toilette äußerst unnettnichtadrett werden kann. Ich frage mich echt, wie es bei manchen Leuten zuhause ausschaut. Obwohl, besser nicht…
Mein lieber Anprangerkamerad, schau mal hier, du hast wachäugige Mitstreiter, ist das nicht famos?
Was? Ja, natürlich bist und bleibst du der mir liebste Anprangerer, mein kleiner pelziger Freund und Weggefährte. Aber es gibt ja genug Werbeunfug, der zu spanken bleibt, so wie hier das Schaufenster einer Drecksklamottenkette. Na, willste immernoch am stillen Örtchen abhängen? Nee, na dann los! Auf zu weiteren Verspankysierungen…
In der Tat habe ich mich auch schon oft gefragt, wie es bei manchen Leuten zuhause ausschaut … Manchmal vermute ich ja, dass die sich dort total penibel anstellen. Umso unverständlicher. Spanky macht gute Arbeit. Herzliche Abendgrüße, Melanie
Das Bekloppte an der Sache ist ja, daß auf meine Nachfrage bei den Stadtwerken als Betreiber der hiesigen öffentlichen Toiletten, genau dies der Grund für die Schließung manchen stillen Örtchens ist. Jetzt haben die Einzelhändler das Problem anner, äh, Backe…
Herzliche Grüße in den Vormittag, Ihre Käthe, wortgabedankend.
Liebe Frau Knobloch, zu diesem spektakulären Thema habe ich mir erlaubt, einen eigenen Beitrag zu verfassen auf luftzumathmen ( sollte man vielleicht besser „luftzumanhalten“ sagen? ), nebst Fotodokumentation. Vielleicht liegt hier die Zukunft des öffentlichen Klos!
Grüße vom Athemanhalter.
Oh, ein passender Luftzumanhaltenbeitrag? Da hopse ich doch röckeraffend mal justamente hinüber…