Trosttraumfraktaltränentrakturfragen
von Käthe Knobloch
Welcher deiner Kummer will heute in dir geysirig steigen? Und welcher Alb traktal die Schleuse bedienen, die deine Trauer im Traume dich deltaig überschwemmen läßt? Fürchte dich nicht, denn heimatsalzig ist die innere Quelle und heilsam, spült hinweg den knirschenden Grübelsand der deine trockenen Augen kratzrot werden läßt. Mußt nicht bangen, dass du in dem Kummer ersäufst, fest ist der Grund unter deinen Füßen und zahlreich die Hände, die dir in Not entgegengestreckt. Nicht Mitleid macht dich augenwassernd, sondern dein Mitgefühl. Sie ist dir innenhäutig eintätowiert, diese Weherinnerung, wenn die Welt sich plötzlich überschlägt und du in einer angstschweißigen Denkschleife gefangen bist. Denn auch das Wissen um mögliche Heilung, um erneutes Einrasten der Zeit an genau der richtigen Stelle und dass ein Lied eines Vogels ausreicht, dir ein erstes zaghaftes Lächeln auf die blassen Wangen zu zeichnen oder der sanfte Gruß eines nickenden Veilchens; das trägst du tief in dir drin. Wenn der unsägliche Druck nachläßt, weil die Ventile sich ausreichend öffneten und deine Empfindungen wieder nach Gleichmaß gieren, dann schmeckst du erneut die Würze der Luft, die deine Lungen füllt und spürst die Wärme der Sonne auf deiner empfindlich gewordenen Salzwasserhaut. Welcher deiner kleinen Glücke bringt dir dann den Glanz deiner Augen zurück? Berührt die Trosttastatur, die deine Freude dich vielsinnig wieder wellentanzen läßt? Wie könntest du sie je alle benennen, die, die dein Wesen trostreich glückvoll machen? Oh, grübele nicht nach ihren Namen, denn einen tragen sie doch alle. Einen, der auch dir gegeben: Deinen, denjenigen, den du in dir trägst.
Alles was einem widerfährt, kann einen bloss bis zum Boden niederdrücken, weiter nicht.
Ihr Eintrag, liebe Frau Knobloch trifft das trübsinniggraue Winterfortsetzungswetter im tristen Bembelland.
Von dort grüsst Sie halbsonnigen Gemüts wie stets, Ihr Herr Ärmel
Die kleinen Glücke, sie warten geduldig, bis sie wahrgenommen werden. Der Blick ist noch verschwommen, doch er wird sich lichten wie das Trübgrau des Himmels dem Lichtblau weichen muss.
Sichere Grüße, Ihre Frau Knobloch, müdemattmarode, doch herzvoll zugeneigt.
„Wenn der unsägliche Druck nachläßt, weil die Ventile sich ausreichend öffneten und deine Empfindungen wieder nach Gleichmaß gieren, dann schmeckst du erneut die Würze der Luft, die deine Lungen füllt und spürst die Wärme der Sonne auf deiner empfindlich gewordenen Salzwasserhaut.“
Alleine dafür gehören Sie so dermassen abgeknutscht, Frau K.
Dankeschön :-)
Da Knutschen ja bekanntermaßen der Druckausgleich schlechthin ist, harre ich einfach mal des Lila’schen Ansturms…
Was anderes ist Grübeln als das Suchen nach dem Namen, den man mit allen teilt? Ihr Text findet ihn wie der Fluss das Meer, ganz groß!
Gesalzene Grüße
Michael
Mäandernde Gedanken und doch flossen sie in die eine Richtung. Wie die Flüsse zum Meer. Ja, das paßt.
Danke, mein lieber Michael, ich augenwassere schon wieder, habe eben das Radio eingeschalten, es ist fürchterlich…
Wunderwelt
Diese Wunderwelt
Luft Licht
läutendes Meer
und
Worte
zwischen Mensch
und Mensch
(Rose Ausländer)
Für Sie,liebe Frau Käthe,von Herzen,Mensch Päddra
Wunderbare Worte von Ihnen.
Das Lachen wie das Weinen haben ihre Zeit…
Wo Tränen sind, hält sich oftmals schon das nächste kleine Glück treu bereit…
ich wünsche es Ihnen…