Als hätte ich je ein Bier mit Armin Rohde getrunken II

von Käthe Knobloch

juppblick2

Ich reichte ihm stumm ein Bier hin und setzte mich wieder unter das den applaudierenden Regen verstärkende Dach. Nippen, Seufzen, Schweigen, Starren. Bis mit einem gänzlichst tiefbauchigem Seufzer mein übliches Loblied auf den Regen begann. Beginnen wollte. „Scheiß Regen.“ unterbrach er mich. Armin Rohde war offensichtlich ein echter Sonnenschein. „Komm von Prag mit dem Rad, jetzt hänge ich hier fest. Will noch zurück bis Köln. Scheiße.“ Ich drehte meinen Kopf zu ihm, lauschte weiter. „Bin zu fett. Zwanzig Kilo sind schon runter, die nächsten wollte ich mir jetzt abstrampeln. Prag-Köln. Scheiße.“ Ich blieb stumm, schaute ihn mir genauer an. „Bier is alle, ich bin dran…“ motzte er, stand auf und schallblechte kraftvoll die Reling entlang.

„Bist ja noch da. Hätte ich nich gedacht.“ Augenscheinlich hatte Armin Rohde meine Pöbelbelastbarkeit unterschätzt. Eine steile Senkrechtfalte teilte die kräftigen Augenbrauen nasenwurzelig, während in den regenfarbenen Augen ein Lächeln aufquoll.  Wir hoben die neukalten Flaschen gen tröpfelnden Regen,  versenkten für einen Wimpernschlag die Pupillen ineinander, erkannten uns und stießen schief grinsend an. „Käthe, ich bin die Käthe.“ „Jupp, der bin ich.“ Ein noch schieferes Lächeln, ein tiefer Schluck aus der Flasche. Und dann begann Jupp zu erzählen, was ich zu vergessen versprach.

Weil mir der unabdingbare Schnitt sprachlich mißlang, füge ich nochmals den ersten Teil der Hörversion ein. Bittefein, es gibt was auf die Lauschläppchen:

Frau Knobloch kwatscht

Frau Knobloch kwatscht weiter