Molluskennamensmartin/aliebesnotat
Es war mal ein Schneck namens Martin/a,
der/die war urpotzblitzig feinsthinterhöfig da.
Ließ sich gernst bewundern und behachen,
ich kredenzte ihm/ihr die leckersten Sachen:
Vom Basilikum, dem guten Rotblattgewächs,
die Zartspitzen, doch ich hörte nur: „Bjächs!“
Stattdessen machte er/sie sich lang und länger,
mir wurde ob der Streckung immer bänger!
Er/sie verschmähte die Blättchen komplett,
das fand ich naturlamente nicht sehr nett!
Doch staunend bewunderte ich die Eleganz,
sein/ihr Vorwärtsgeschnecke glich einem Tanz.
Und dann staunte ich kugelaugengrünrundig,
Der/die Schneck war des Kletterns gar kundig!
Erklamm Stück um Stück den zweigigen Korb,
indem er/sie genügend Kriechschleim absorb…
Ach nein, er/sie sonderte ihn ja ab, den Schleim!
(Aber so paßt dann wenigstens dieser Reim…)
Zog beharrlich sein/ihre Spur gerade hinauf,
ganz ohne jedes Gemurr und Geschnauf!
Doch ich schwöre, ich hab es vernommen,
sein/ihr Kichern, da oben angekommen:
„Da staunste, wa, du Einfaltsmenschenkind,
wozu wir Molluskenschleimer so fähig sind!“
Ach, Schneckchen, du Kleinstschöntierchen,
ich teilte mit dir sogar gern mein Bierchen.
Jetzt komme du gutfein durch die kalte Zeit,
ich halte Ausschau, wenn es wieder soweit,
daß du als Plagegeist betitelt werden wirst,
während mir vor Vorfreude das Mieder birst.
Ich pflanze dann wieder vieles gedoppelt ein,
einmal für uns und einmal für dich ganz allein!
Für dich mache ich sogar Genderschrägststriche.
Schlaf gut, meine Molluskenschleimigherrliche!