Meineallheiligminimallitanei
von Käthe Knobloch
Ein jeder hat etwas im Leben, was ihm heilig ist. Und ein jeder braucht die Zeit, diesem auch angemessen zu huldigen. Mir war es heute nicht gewährt, nicht so, wie ich eigentlich gewollt. Doch alleine die Dämmerstunde trug so vieles in sich drin, was mich innendrinnig heile macht. Ein Mußeviertelstündchen unterm gänzlichst sich hingebendem Ahorn, ließ auch mich sich für heute ergeben. Meinen mir heilsamen Augenblicken:
Der wickenschotenrankige Kranz, der als der eigensinnig meinste beim Haus am Ende des Weges verblieb und den ich noch behagebuttenröten wollte, er hat sich stillheimlich selbst ein Rouge aufgelegt, als ob ihre rosalippige Blütenpracht des Sommers nochmal nachglüht.
Die sichtlich verwunderten Jährlingsmeisen, die aufgeregt die immer kahleren Äste beflattern und dadurch neue Rotblattflut befeuern, sie machen mich lächeln ob ihrer Turnkunst und dadurch auch an Erinnerungen von hängemattig beobachteten Flugstunden.
Das mitliebste Herbstwintergesichtchen, das gleich mir sein Antlitz der untergehenden Sonne zuneigt und dadurch nochmal richtiggehend strahlend erleuchtet, mir scheint, es zwinkert mir Winterliebchen wissend und kaltluftrotwangig zu.
Und bei den letzten Blicken gen sich verabschiedender Sonne an Allerheiligen, winkt sich verneigend der ewige Gingko in mein Sinnen und gibt sich ganz leise seufzend diesem Tage und mir hin. Ich sammele ein Sträußchen seiner Blätter auf und bin wieder ganz ruhig, ganz heile darin.
Möge ein jeder diesen Frieden in sich finden, wenn er um zu heilen, ein solches Zwiegespräch sucht. Welchen Göttern, Götzen oder Gedanken er dabei huldigt, es ist im Grunde völlig egal, solange er es in Friedensabsicht tut. Nur aus dem inneren Heilen in sich gedeiht äußere Friedlichkeit. Ein jeder hat etwas im Leben, was ihm heilsam ist.
„Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden; ein Höheres kann es ihm nicht gewähren, und ein Weiteres soll er nicht dahinter suchen; hier ist die Grenze.“
Johann Wolfgang von Goethe
Inne haltend vom See
Innehalten ist das einfachste und zugleich schwerste Tun gegenüber sich selbst, deucht es mich. Deswegen mahne ich ja immer die Flitscherey an. Sie wissen ja, der Rekord liegt bei zwölf Hopsern. HammSe denn überhaupt geübt diesen Sommer?
Dankend zugetan, die Ihre, plantanenbewinkt.
So mote it be.
Ich kauderwelsche ja gerne und manchmal sehr abstrus, deshalb:
Ja, auch die Motten und Bienen bringen mir Frieden. Die einen sogar trotz Allergie…
Verblüfft denke ich nun, das dieser sprachverhunzende Gedanke doch wieder richtig ist: Ich schlage nicht nach ihnen, sondern rette sie, wenn sie in Not und sie lassen mich in Frieden.
Ich denke, Sie verstehen meine Gedankenmurmeln.
Herzlichst, die Ihre.
Ich wiederhole es gern ohne Kauderwelsch, Entschuldigung: Möge es so sein.
Herzliche Grüße aus dem Nebel
Christiane
Meine Liebe, keine Bitte um Entschuldigung ist vonnöten! Mir ging mein kauderwelschendes Interpretierchen wohl durch. Ich habe Ihre Worte verstanden, war aber noch in meiner Eigenstaunewelt gefangen.
Ich grüße herzlich zurück, Ihre Käthe, manchmal worttaumelnd.
Feiner Text, in einen Herbstnachmittag gestickt mit goldenen Gärnchen.
Irritierte, regelrecht zapplige Meisengeistchen bevölkern auch unseren sehr gelb strahlenden Walnussbaum.
Möge die kommende Woche Ihnen Gutes bringen!
Diesen Wunsch kann ich nur von Herzen zurückgeben, liebe Wildzarte. Verbunden mit einem herzlichen Dank. Und achtenSe mal auf die Jährlingspiepser, wenn der Baum ganz kahl geworden ist. Verrückt.
Von Herzen, die Ihre.
Was für wunderschöne Fotos zu dem ebenso gelungenen Text! Hier bei mir brennen an diesem Tag Kerzen, morgen ist Allerseelen. Es sind besinnliche Tage, in denen ich noch mehr als sonst an meine Menschen denke, die nicht mehr bei mir sein können. Wir erzählen uns Geschichten über sie, oft lustige und schöne. Früher ging ich mit meiner Oma zum Friedhof, um das ‚Lichterfest‘ zu feiern, Kerzen anzuzünden. Es war und ist in meiner Familie immer noch Tradition. Der November beginnt mit so herrlichem warmen Wetter. Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die neue Woche. Die Sonne soll uns erhalten bleiben.
Herzliche rotlichternde Grüße übern Hermann und Ihnen, meine Liebe, einen entspannten Sonntagsausklang wünschend,
Ihre Karfunkelige✨
Und was könnte ich Ihnen in diesem Moment noch hier hinterlegen, was nicht andernorts schon geschrieben steht?
Ich danke Ihnen staunerfreut und leuchtend,
von Herzen die Ihre und Deine.
Liebe Frau Käthe,
allerherzlichsten Dank für diesen wunderbare Litanei. Die passt so gut zu diesem wunderbaren Tag.
Ich grüße Sie, Ihr mick.
Mein lieber mick,
ich bedanke mich für Ihre warmen Worte. Es sind bunte, wechselfreudige Tage derzeit. Und wie jedes Jahr schwingt man von Laubraschellust zu Kahlzweigmelancholie wie im Wechsel von Dank und Bitte. Fein, Sie damit angesprochen zu haben.
Ich grüße Sie herzlich zurück, Ihre Käthe, dunkelverwundertstundig.
Sehr schön, zum still wirken lassen diese feinen Zeilen. Und zauberhaft die Bilder zu, sie zeigen die achtsame Fotografin.
Ich danke Ihnen für diesen feinsinnlichen Kommentar, meine Liebe. Wenn Sie wüßten, wie die Halbstarkmeisen mich auf Knipstrab hielten und eine sogar schulterig einen Spezialgruß hinterließ…
Einen Feinstabend Ihnen, Ihre Frau Käthe.
Einfach wunderbar, wie Sie Stimmungen einfangen und zu „Papier“ bringen können! Wieder war ich mit Ihnen auf Reisen. Ich durfte Herbst und stilles Besinnen erfahren, vielen Dank dafür. liebe Frau Käthe!
Mit Hochachtung, Ihre Mme Ruth
Ach, meine liebe Mme Ruth! Ich war solange nicht bei Ihnen und sehne mich nach Leseglut. Schreiben will ich noch und nöcher und zwacke so dem sich hochwirbelndem Tagwerk ein paar Minütchen ab. Ich ahne, wie sehr Sie mir Pause sein könnten, doch ich will mich einlassen in diese fremdnahe Welt, die nun die Ihrige ist. Dafür brauche ich die passende Zeit.
Auf ein herzliches Wiederlesen, hie oder da, versprochen, die Ihre, ebenso hochachtlich.
Liebe Frau Käthe, sehen Sie, so geht es, wenn Frau viel zu tun hat. Auch ich muss mir an vielen Abenden sagen, dass es nun zu spät ist, noch etwas zu schreiben. Bin dann auch zu müde, um noch etwas Gescheites zustande zu bringen.
Bin im Moment viel unterwegs, habe viele nette Gäste. Gott sei’s gedankt!
Ihnen viel Zeit zum Schreiben, auch ich freue mich schon auf die nächste Reise mit Ihnen!
Einen wundervollen Abend, Ihnen und Ihren Lieben, Ihre Mme Ruth
Ihre Text und Ihre Fotos gefallen mir sehr, denn sie passen ebenso sehr zusammen.
Zurückgekehrt aus fremdvertrauten Landen sende ich Ihnen einen herzlichzugeneigten Gruss, Ihr Herr Ärmel (stets)
Schön, Sie wiederzulesen, mein lieber Herr Ärmel, zudem fotolobierend!
Das lauschlappige Gelächtererschütterungsgetose von eben, das war nur ~~~~~~~~~~~~ achsiewissenschon!
Ich bedanke mich geziemendmanierlichzugeneigt ebenso zurückgrüßend, die Ihre, Lachtränchen wegblinzelnd.
Wunderbarst, wenn die Natur zu heilen vermag. Ganz in meinem Sinne! Sehr angenehm, dass auch offen bleiben darf, was uns gut tut. Wenn wir diese Toleranz immer wahrhaft hinaustrügen, wäre der Frieden gewiss. :-)
Beste Grüße,
Silbia
Ich danke Ihnen für diesen sinnigen Kommentar und heiße Sie herzlich Willkommen. Gern annonciere ich einen Gegenbesuch, Lebensächlichkeiten machen immer Freude. Es kann aber einen Moment dauern…
Beste Grüße zurück, Ihre Frau Knobloch.
„Nur aus dem inneren Heilen in sich gedeiht äußere Friedlichkeit.“
Dahin gibt es so viele Wege wie es Menschen gibt, diese Einsicht könnte das Ende jedes Aufdeneigenenwegzerrens sein, das oft so leidenschaftlich praktiziert wird. Danke, dass Sie Ihren Weg so offenherzig mit uns teilen, das empfinde ich als wahrhaft friedenstiftend.
Tiefstverbeugt, Ihr Michael
Ich danke Ihnen für das stillwarme Leuchten auf diesem Wege und mehr kann ich hier eigentlich nicht dazu schreiben.
Lieber Michael, ich danke tiefstverbeugt zurück.
Ihre Käthe, offensichtlichinnenheilend.
Ich begegnete gestern in einem Park einem leuchtend gelben Gingkobaum. Daneben stand ein feuerrotblättriger Ahornbaum. Nicht nötig, zu erwähnen, dass Sie in meinen Gedanken waren. Ebenso unnötig, hier zuzugeben, dass ich Gingko in gleicher Weise verehre wie schätze – das wissen Sie wahrscheinlich bereits. Mein kleines Bäumchen vor der Türe sehnt sich schon lange nach einem großen Stück Garten. Vielleicht stelle ich ihm ein Ahornbäumchen zur Gesellschaft, sobald sich der Gartentraum verwirklichen lässt.
Herzliche Grüße von Ihrer, wie stets, innig zugetanen Madame
Meine liebe MmeMme, ich habe hier jedes Jahr so viele Ahörnchen, manche lugen sogar aus dem Gingkokübel hervor…
Es wäre mir eine behutsame Ehre, Ihnen dereinst einen anzutragen, wenn Zeit und Sehnsucht eine Einheit bilden.
Müdliebaugenherzgrüße, die Ihre, ebenso innig zugetan.
Liebe Käthe, diesen freundlichen Antrag nähme ich doch gerne und ohne nachzudenken an! Einstweilen drücken Sie mir bitte die Daumen, dass sich mein Wunsch möglichst bald erfüllt. Es ist Zeit. Herzblättriggingkosymbolische Grüße!
Daumen sind gedrückt, selbst die zwo Großonkels zippelzappeln, wollen sich von den Zeigezehen dedöppeln lassen! Es ist Zeit, schreiben Sie und ich denke genauso. Herzenswünsche reifen manchmal, es deucht uns zu lange; doch im Nachhinein ergibt das allen einen zusammengehörigen Sinn.
Ich grüße blattbeküsst und herzberührt zurück, stets die Ihre.
Frieden, ist ein schönes Wort.
… und ein schönes Gefühl, meine Liebe.
belesen und bedanken tut sich Müller für dies Minilitanei, welch er feste bewundert
Danke für Ihre Wunderworte, ich flechte sie mir in meine Warmsilbenstola für kalte Morgende…
Herzlichst, Ihre Frau Knobloch.
Frieden und Zufriedenheit, zum greifen nah in Ihren Bildern.
Sie sind mir oberallerstes Gebot, diese Stillzufriedenheitsaugenblicke. Ohne diese fände ich nimmermehr die ausgleichende Ruhe. Ich weiß, Sie kennen dies…
Vertikalathmende Grüße, Ihre Käthe.
Manmchmal auch nur stillmitlesgenießend… danke, Sie Lebensfarbfrohe :-)
Dito, mein lieber Tristan. Lesen tue ich meine Herzblogs immer, kommentieren wenn es mir wichtig ist.
Zugetane Grüße von Ihrer Nichtleikerin Käthe, lebensfarbfrohlobgenießend.
…und liebe Herbstsonnengrüße obendrein :-)