Ich begegnete jüngst einem Herren mit Rotweißblinkpudelmütze,
weia, war der doof, doch nicht wegen des Pudels, der war ja nütze;
an sich zumindest so als Famoskopfbedeckung bei Kälte und Schnee,
von mir aus auch blinkend, es könnte ja wintern, herrjehmitmineh!
Begraben unter Weißglückssternchen fünde man ihn dann besser…
Moment, der war aber ein Bratwurstchampignonpfannendurchfresser,
herbeigekarrt mit den großen Reisebussen und billigglühweintrunken,
gänzlichst schwankend in seinen scheinbaren Adventsrausch versunken,
denn er rülpswehte mich stierend becherschwenkend an und gröhllallte:
„Eyjohduschönemithut, dittstehtdiraberechtjetzjut, schiet, meine Alte…“
Die Dame (Hahaha!) neben ihm blickte tatsächlich sehr böse und bitter,
doch nahbetrachtlich wirkte ihre ganze Erscheinung kein bißchen fitter.
Das Plüschgeweih war urst verrutscht auf der Mehrfarbkurzhaarfrisur
und der Tröpfelregen tat sein makeupzerstörerisches Tun sicher, nur…
Rundherum ein lautes Gelächter und Gedränge,
keine Zeit und Lust für erklärende Lobgesänge
auf diese eigentlich warmsinnenden Adventstage.
Sie wären auch verschenkt hier, ganz ohne Frage.
Blinki hier und Blinki dort, Rudi rennt im Kreis
und ich zögere ganz kurz, obgleich ich es weiß,
welche Antwort ich dem Bepudelmütztem gebe:
„Beglückt euch!“ meine ich hochernst und erlebe
einen Blickaustaustausch zwischen den beiden.
Ihr Lächeln wirkt nun schier etwas halbseiden…
Der Blinkibemützte nahm noch einen tiefen Schluck von dem Roten,
grinste lüstern und fing sogleich an derblustsprachig herumzuzoten.
Ich legte meinen Zeigefinger an den Mund und pssstsche sanftlieblich,
er verstand trotz seines Rausches und pssschte zurück, etwas fieplich.
Das war dem Suffe wohl geschuldet, doch die Plüschgeweihige lachte,
was ihn wiederum anspornte, denn er lachte rotspuckig zurück, dachte
wohl an sein unverhofftes doch noch Beglückereymöglichkeitsglück….
Sie schwankten kicherndküssend eingehakt weiter und ich eilte zurück.
Und so im Flinkeilen stolperte ich, als wäre ich glühweinseelig gewesen
über meine Füße und überdachte nachsinnend mein Silbenfloskelwesen.
Hatte ich die zwei tatsächlich harsch geheißen, sich selber zu beglücken?
Schalllachend meine innere Antwort, ich hieß sie wohl „f……..rühstücken“.