Frohrotkehlchenhaselmausfrostnotat
von Käthe Knobloch
Schnee! Schnee! Schnee! Es schneit in Lipperlandien! Und taut! Und es friert! Das innere Rotwangenmädchen weißröckchensingt, schneeschlitterwalzert und wangenrötet schon seit Tagen liebvergnügt vor sich. Der Muff, letztwintrig sichtlich gelangweiltverstaubt tut freundlichkuschelige Dienste und die Fellschuhchen drücken ihr Profil unübersichtbar stolz in Schnee, Eis und Matsch. Abwechselnd, denn wenn es schneit im lieblichen Lipperland, dann taut es sogleich, um daraufhin knackekalt zu bizzelfrieren. Wir Menschenkinder stellen uns darauf ein, die einen motzmeckernd, die anderen tirijubilierend. Wenige andere. Ganz wenig andere. Ganz ganz wenige…
Zwei davon sind die famoseste aller Nachbarinnen und ich. Treffen uns morgens zum Schneeschippen bei den Häusern am Ende des Weges und lachen selbst über unsere Schneeverliebtheit und die seltsame Sucht, jeder einzelnen Schneeflocke eine Extrahuldigung zu erweisen. Erzählen uns gegenseitig von unserem Getue um die Wintervögel, die zwar allerorten mit Körnerfutter zugeschmissen werden und gerade bei Schnee und Frost aus ganz anderen Gründen unsere hauswarme Nähe suchen. Denn sie haben Durst. Deshalb befleißigen wir uns warmwasserig an den Vogeltränken.
Heute Morgen nun fielen endlich richtige Riesenzauberkristalle, die von der Sorte eines innigen Kalthimmelzungenkusses. Nur wer je mit seiner Zunge nach Schneeflocken haschte, weiß um diesen Wintergenuß. Natürlich standen wir zwei wieder beisammen wie Eissterntalermägdelein, statt in unser Unterzeug füllten wir die raren Winterschätze in unser Sinnen ein. Schippten, lachten und ließen jeden freien Millimeter unserer Gesichter beküssen. Mit jedem gelungenen Zungenkuß verjüngten wir uns, doch die Pflicht blieb erwachsen genug, um uns wieder nach drinnen eilen zu lassen.
Es ward fast Mittag, bis ich die meinen zuhausigen vergnügtbeschwingt erfüllte und die Uhr mich meiner außerhäusigen Verblumigungstermine mahnte. Jetzt noch eine Tasse Tee gänzlichst unbeschwert und dazu herzhafthungrig in mein Pausenbrot gebissen… ach! Ich stand terrassenfensterig und sowohl Stulle als auch Tee waren sogleich vergessen: Das Rotkehlchen zwitschte zwischen Futterhäuschen und Vogeltränken hin und her, knicksschwänzelte sichtlich aufgebracht. Die Tränken! Ich hatte mein Auftauritual vergessen!
Flugs holte ich das heißwasserig nach, das knackende Eis erzählte mir von seinen Flußbeherrschträumen, während das Rotkehlchen im sicheren Ahorn weiter wippte. Die Spatzenbande, naheibig im immergrünen Versteck fiel tschilpend in das Machhingetue ein, als es unter der igelquartierigen Altschubkarre plötzlich raschelte. Während ich noch um Nichtigeligkeit innerlich bettelte, schob sich eine schier vibrierende Pelznase aus dem Laubberg heraus. Die Haselmaus! Ich habe sie diesen Herbstwinter noch nicht gesehen! Behutsam schlich ich rückwärts ins Haus zurück, aber nur, um fensterbrettig ein paar Nüsse zu fassen und sie schubkarrig abzulegen.
Zeitchen später stand ich stullekauend und teenippend innenfensterig und war doch Teil einer der schönsten Mittagsbrotzeiten, die ich je mit anderen Geschöpfen teilte. Die viel zu zeitig streitenden Amselriche haben übrigens auch ihr Protzgetue für ein Weilchen vergessen und reihten sich in die Gesellschaft ein, natürlich total overdressed! Black Tie schon mittags! Und es schneite weiter…
Herzerwärmend, verehrte Frau Knobloch! Ich muss doch wieder teifer ziehen, auf 1000m Höhe hält sich kein Kehlchen, keine Amserich …
Danke meine liebe Frau Ulli. Hier im lieblichen Lipperlandien ist Winter so rar wie Piepmätze auf Tausendmeterhöhe. Umso mehr jubiliert mein Schneegeborenenherz, wenn es doch mal schneit und friert.
Rotwangengrüße, stets die Ihre.
Uns trennen die Jahreszeiten, miene hochwertgeschätzte Frau Knobloch – ach, wie sollen wir je wieder zusammenfinden??? ach ach ach.
Sie schreiben so wunderschön vom Winter, mir grausts bei dem Gedanken, Sie könnten immerzu darin verweilen… Aaach – – –
Schon teilt mir sogar der Luftschiffer mit, dass er Luftreisen ins Eislipperland nur noch in besonders dringenden Notfällen unternehmen würde. Auf meine erschrockene Rückfrage hin zustimmte er der luftexpressigen Notanlieferung z.B. von schönen Gedanken oder Plumpskissen etwa…. ach…
Ihr Herr Ärmel tulpengewietschtrostsuchend und als weiter zugeneigt ~~~
Wie könnten uns die Jahreszeiten trennen, wo wir uns selbst auf verschiedenen Bloginseln fanden?! Neinneinnein, mein liebster Verärmelter, das wird nicht geschehen. Im Gegenteil, die Ergänzung könnte nicht bonfortionöser sein: Wenns krachkaltwintert tobe ich mich fellstiefelig und dreifachberockt draußen aus und Sie bereiten drinnen die Teezeit vor und bei Hochsommerschwindelighitze setzt der Sehmann die Draußensegel und ich verbleibe in der kühlen Stube und rühre Eislimettenwässerchen an. Paßt! Fetzt sogar!!!
Gewisssichere Grüße, stets die Ihre und wunderschönlobrotwangig zugeneigt.
Ach, meine liebe Kät..(ooh pardonk!) meine höchstwertgeschätzte Frau Knobloch, Sie sind doch einfach unübertrefflich mit Ihrem vorzüglichen Sinn für das wirkliche Leben. Wie konnte ich mich nur zu solchen, geradezu hoffungsarmen Gedanken hinreissen lassen.
Sie haben natürlich vollkommen Recht. Und zum unverschämt blauschönen Bembellandhimmel blickend fallen mir weitere geradezu unerhörte Ergänzungen ein ~~~ hach ~~~
Mit den allerherzlichsten Hoffnungsfreudegrüssen,
Ihr Herr Ärmel (aber auch sowas von zugeneigt – Winter hinoderher)
Aaaah, gegen die Unerhörtunverschämtergänzungen entfeindrehere ich mich schleunigst: Sie dürfen natürlich in Schlummpsklamotten den Tee zubereiten ~~~~~~~~~~~~~
Obwohl…
Sichselbstfeinverdreherische Feierabendgrüße, die Ihre, frischfrostvergnügt.
..zubereiten schon, aber in Labberklamotten einer Dame Ihrer Provenienz gegenüberzutreten? Einen solchen Fauxpas würde ich mir zeitlebens, was sage ich, bis ans Weltende nicht verzeihen können, meine Höchstwertgeschätzteste. ~~~ Hach . . (wo ist denn nun wieder das verlixte Feindreherchen? Hyanzinth!!!)
Nochimmererkältetdochschöne Abendgrüsse, Ihr Herr Ärmel (im frischgebügelten Nachtanzug so wie ihn ältere Herren gerne tragen und überdies taghimmelblau mit feinen weissen Streifen)
Flugs senke ich den Wimpernvorhang vor himmelblauer Gestriffenheit, oh Hyazinth ~~~~~~~~~~
Mich deucht, Ihre Schlumpsklamotten seien erlesener als so manches Körpergewand, welches das arme Anmutauge mancherorts in der Öffentlichkeit erblicken muß, mein lieber Herr Ärmel. Ich unterlasse an der Stelle die Beschreibung meines spitzenverzierten Hauskleidchens, rundknieumschmeichelnd und zartschulterträgerig… Oh!!!
Zum Glücke schillt das Ladenglöckchen, die letzten Ballettröckchen suchen ein Zuhause…
Vom Schreibhocker aufspringende Grüße, immer die Ihre.
Hyacinte (eine kleine Französin / nun guggen Sie bitte nicht gleich scheel, mir ist da auch noch ein gewisser Franzose erinnerlich, meine liebe Frau Knobloch, gell),
also Hyacinte scheint mir eine rechte Schalkin zu sein. Während ihres hiesigen Aufenthaltes hat sie wohl einiges vor, noch aber hüllt sie sich in Schweigen. (Wissen würde ich das schon gerne, aber man soll ja jungen Damen nicht zu nahe treten).
Aber denken Sie nur, meine Höchstwertgeschätzte, in ihrem Gepäck führte ma chère Hyacinte Papageien und Ballettkleidung mit sich.
Sie können sich mein Erstaunen vorstellen.
Ich schreibe Ihnen aus dem Ärmelatelier, wo ich derzeit Verfall und Sterben fotografiere. Entsetzen Sie sich doch wieder, meine liebe Frau Knobloch, Sie machen sich ja garkeine Begriffe von der unsagbaren Schönheit…
Wie bitte? – – ? – Ach so, Sie haben natürlich Recht, ich verplaudere mich hier anstatt weiterhin de fotografischen Apparate zu bedienen.
Vom Atelier ins Labor sende ich Ihnen Allerfeinstgrüsse, Ihr Herr Ärmel (Bembelländischer Auslöserdrücker)
Uik, mein lieber Herr Ärmel, Sie sehen mich angemessen staunend! Der vermeintliche Bläuling eine kapriziöse Französin! Na, da kommt ja noch betörendes auf Sie zu! Und Papageien und Rascheltutus hatte sie mit auf ihrer Reise? Wappnen Sie bitte alle Ihre Sinne, damit Sie nicht völlig verhachen…
Die eigene Schönheit von Verfall und Sterben, ach, ich weiß doch um diese und muß mich bei derley Ankündigung nicht setzen, weder ent-, noch hinterig.
Die liebsten Grüße aus dem Haus am Ende des Weges, eine schwäbische Rotweinüberschwappsoßengeschichte will geschrieben werden, so wie 54 andere angefangene Entwürfe… herrjehmitmineh!
Vergnügte Grüße, stets die Ihre, sich ebenso verplaudernd und das äußerst gern.
Waauuuu – – einer ihrer Begleitpapageien hat sich vorhin im Geraschel ganz vorsichtig gezeigt – – ich bin aus den Sock… ich bin ganz erstaunt und enteile flugs zur freudigen Hyacinte – – Frau Knobloch, liebe Frau Knobloch. Sie müssten ihren Namen französisch pronociert hören – – Hyaacend – schnupfignasal ~~~ hach ~~~ hinforteilend, Ihr Herr Ärmel (uiuiui)
Mein lieber Verärmelter, ich mag es kaum glauben, wie sehr Ihnen diese kapriziöse Madmoselle den Famoskopf verdreht! Jetzt schon! Dabei weiß ich aus eigener genußvoller Erfahrung, wie betörend sie sich noch entblättern kann…
Mittsonntägliche Grüße, die Ihre, weiterer Muskelmiezen sich befleißigend heute, Endspurt beim Umzug der Famosfreundin. Und natürlich unvermindert zugeneigt. Äh, Sie haben da einen Winzfleck auf dem Schnürstiefel…
Jaja, sie ist ist eine richtige Moselmade – ? äähhh Mademoiselle ~~~~
Wie sagen Sie? …einen Winzfleck auf dem Schnürstiefel… ? Oh, wie peinlich und das unter Ihrem Famosgrünblick ~~~~
Entpeinlichen Sie sich bitte, mein lieber Herr Ärmel, ich sah den winzigen Ffleck ja nur wegen des Zugeneigtheitswinkels. Er ist echt hübschig, fast in Scheißherzchenform…
Grünaugenblitzende Lachgrüße, stets die Ihre und dermaßen zugeneigt… Oh, der Fleck ist weg!
Flecken gleich welcher Grösse werden von den blauen Schnürstiefeln (mit wildledernen Gamaschen) gleich&sofort entfernt – Shiceherzchen hinoderher! Kopfanstossvermeidendzugneigt, Ihr Herr Ärmel (mit Spucke)
Selbst eine Kopfanstoßung mit Ihnen, lieber Herr Ärmel, deucht mich wohlgefälliger als eine Handreichung manch‘ anderer Zeitgenossen.
Hinterhofberäumende Vergnügtgrüße, stets die Ihre und überdies ein Spitzentüchlein reichend.
Wir werden es, so schlage ich sogleich vor, es bei nächstsichbietender Gelegegenheit ausprobieren. Also, bevor wir diese famose Scheffelfahrt unternehmen werden. Anschliessend könnten wir zur Entspannung ein wenig auf der Erinnerungsschaukel wippen ~~~ hach ~~~
Der Zukunft freudig entgegenblickend zugeneigtgrüsse ich Sie, meine Höchstwertgeschätzte, herzlichst aus dem wechselhimmlischen Bembelland, Ihr Herr Ärmel (schwarzkappig)
Eine Kopfanstoßung ausprobieren, meinen Sie? Uik, auch eine Nasenspitzdöppeley? Einen Nasenwurzelfingerspitzparkour? Ein Wimpernvorhanggrünleuchtheben? Ich scheffele Vorfreude bereits ahnungsschaukelig ~~~~~~~~~~~~
Hachend, die Ihre, zukunftsbereit und blödlistenbeiseitelegend.
Wie passt das denn nun wieder zusammen – gerade an Knoblochüberraschungen werkelnd, stiess ich einen Aaarghhungeduldsruf durchs Ärmelstudio.
Und justament schon bimmelt der Leseknecht mich zurück.
Fein ~~~ achundhach ~~~ welch´ steilfältchenglättend feiner Kommentar.
Abendlichvergnügtlächelnde Grüsse sendet Ihnen, Ihr Herr Ärrmel (der mir dem Zukunftsblick)
Knoblochüberraschungen? Knoblochüberraschungen!
Ich stimme in Ihren Ungeduldsruf ein, allerdings stillseufzend. Vorfreudigstillseufzend, mein lieber Herr Ärmel.
Die besten Grüße an den Famoszukunftsblicksehmann, immer die Ihre, abersowasvonzugeneigt.
Die Dinge entwickeln sich, so viel darf ich sagen – – alles weitere wäre…, na ja, Sie ahnen es, meine liebe Frau Knobloch ~~~
Herzundnasegrüssend, Ihr Herr Ärmel (nach Diktat im Keller / oder auf dem Dachboden – wer weiss)
Dingentwicklungsweile braucht nunmal Zeit, ob kellerig oder dachbodig…
Geduldigkribbelgenießende Grüße, wie stets die Ihre und zugeneigt wie eine gewisse Hyacinte. Nur nicht blau…
Stimmt – woher können Sie das nun schon wieder wissen. Wunder über Wunder, meine liebe Frau Knobloch.
Hyacinte war bei meiner heutigen Rückkehr offensichtlich blau, überdies stand sie leicht schräg zu meinem Empfang.
Sie können sich meine Verwunderung vorstellen.
Ihr Herr Ärmel (herzzugeneigt und dennoch nicht schräg stehend!)
Woher ich das weiß, herzensguter Herr Ärmel? Ich nahm mir einfach genau diese Zeit. Und übergebe sie nun an das Frollein Hyacinte, möge sie sich entspannt begradigen.
Desgleichen wünsche ich Ihnen und beste Reiseerholung, ich las von mitreisendem Geraffel inzwischen.
Herzerfreut, stets die Ihre (Unschrägsehmännischvorschwebend).
Kommen Sie rasch an mein Herz, Sie Herzensgute ~~~~~ hachachach
Das lasse ich mir keinesfalls ein zwotes Mal offerieren, mein lieber Herr Ärmel. Rechnen Sie mit sekündlicher Doppelherzbumperey, ich stehe schon auf Zehenspitzen und raffe die Rö… uik, muß ich nicht, rundkniefrei heute, juchey! Und sssssssttttt ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Rundkniefrei? – – ? – – ________plumps_______
Der rote Cafehaussessel hatte plötzlich so eine Delle… hach!
Mantelüberwerfende Grüße (Die unnerschten Knöppe bleiben rundkniebetrefflich offen!), stets die Ihre, sturmtrotzend nun, aber nicht nur deswegen zugeneigt.
? – – … ? – wo bin ich? Haaach ~~~~~~ _____________
Na endlich ist es auch bei Ihnen soweit!* Ich freue mich mit! Auch hier schneetaugefriert* es im Wechsel. Den Zauber* schwebender Flocken* habe ich dann fein mit warmem Popo von meiner Kemenate* aus bestaunt. Schippen muss ich nicht. *
*Ja, die Rotkehlchen im Ostwestfälischen, ich hatte sie auch lieb und sie waren mir immer treue Begleiter in meinem Garten.*
So eine naturliebliche* Erzählung aber auch… Himmeldieberge, das muss so fein gewesen sein! Sicherlich beflügelnd* für den Rest des Tages.* :-)
Herzschneefeine* Mitfühlgrüße aus der stillen* Silbenkemenate,
Silbia
Ach, beflügelnd für Tage, ach Wochen gar, meine liebe Frau Silbia. Es sind solche Geschenkmomente, die fließen augenwassernd direkt in das bauchige Wohlfühlzentrum und richten sich da behaglich ein.
Gestern Mittag dann eine wohlfühlende Fahrt übers Land, keine Auslieferung, nein pures Herzensgetue und diese Blauhimmeligkeit und weißschwarzgetupfte Augenfreude… hach.
Ich grüße wohlfein in die feinstumzauberte Silbenkemenate, Ihre Frau Knobloch.
Die Wintergeschichte des Tages … wunderschön!
Vielen Dank, mein werter Herr Salva.
Herzliche Grüße, Ihre Frau Knobloch, wunderschönwortbedankt.
:D
Ihre winterliebenden Zeilen sind so warm und voller Freude, dass es eine Lust ist, sie zu lesen. Noch nie las ich schöner übers Schneeschippen. Genießen und Schmecken Sie weiterhin, meine Liebe, das werden Sie!
Und wie, meine liebe Frau Maribey! Schier möchte mir mein Herz überfließen gleich dem Wintertraumaugenwasser, welches bei lange ersehntem Glücke überfließt…
Ganz herzliche Grüße aus dem verzaubertem Lipperlandien, die Ihre, schlichtweg hingerissen.
Ich komme nicht umhin bei dieser Wetterlage rauszustreben aufs Land und – ähnlich Deinen Worten – innezuhalten beim tief berührenden Weiß und dessen Glitzershow…
Während stadtinnig mehr gefrorener Matsch und Salzkrusten den Blick vergrauen, ist es landwärts schlicht mein Traum vom Rotwangenwintermädchenglück, lieber Tristan. Ich bin da ganz bei Ihnen, an Ihrer Seite kwasi. Hachende Grüße, Ihre Käthe, schneeseelig. Und natürlich zugetan.
Hachend winterseelig – mehr geht nicht :-)
Sehr geehrte Winterfraulippermannknobloch,
ihr geschätzte Freude am Winter in Ehren und es mag sich auch so abspielen in den gemütlich eingeweissten Teilen unseres schönen Landes…aber ich habe soeben die eingefroren Rollläden mittels Heissluftföhn zum Runterrutschen veranlasst und projeziere jetzt ein Mauritiusblauehimmelwasserwarmstimmungsbild auf selbige …und schiebe sie erst wieder hoch wenn diese Zumutung Namens Winterdingsda sich Richtung Frühling verabschiedet hat…Winter in Hamburg heisst als Fussgänger du bist der letzte….am Allerwertesten usw..sie wissen schon…Die matschiggraue Substanz wird von der Strasse in hohem Bogen auf die nichtgestreuten Fusswege gekippt , die SUV haben freie Fahrt Dank Salz welches ich nicht in der Suppe habe sondern unter meinen Schuhen in meiner Wohnung …und an den Ampeln fahren sie bei Rot rüber mit der Entschuldigung doch nur ein wenig gerutscht zu sein und ich mit Hechtsprung auf den rettenden Bürgersteig um dort von einem wildgewordenen Rollatorrentner ungebremst (Eisfläche)über meinen Haufen gefahrengeschubstgerempelt zu werden..jetzt ist auch mein Zustand nicht mehrvorzeigbar matschig , meine Stimmung tieffrostig und hätte ich ein Paar eisgekühlter Schneebälle…aber als Pazifist geht selbst das nicht…deshalb kann mich dieser…undsoweitersiewissenschon…ergebenst aus dem Bunker der auf den Frühling wartende Berufsknipser
Oh, wie schön berichten Sie vom Winter! Ich werde Ihre Worte mit in meine Schneeträume nehmen. Irgendwie brizzelt es da zwar salzüberschussmatschgefrierig, aber ach! Winter in Lipperlandien!!! Ich bin rotrutschrempelresistent!
Allerdings auch mauritiusblauehimmelwasserwarmstimmungsbildbehachend, ergo sende ich Ihnen schalllachend brave Runterrutschrollläden, Verehrtester!
Grüße in den Bunker, die Ihre, ohne SUV und Rollator erfreut in die Kälte sich stürzend und Schneebälle nebenbei hortend.
Hauchzarte Winterspuren auf eine Aquarellpostkarte getupfmalt, darüber dann in schwarzer Feinhandschrift den vorletzten Abschnitt Ihres Textes geschrieben, zierlich gekratzt, wie es Ihre Art ist, das wäre künstlerisch hochgestaltete Verschickungspost. Ich stelle mir das nur mal so vor! In der Vorstellung folgen die Wände einer schicken Holzbalkengalerie mit einer lang angesagten, gut besuchten Ausstellung dieser Ihrer Werke! Wow!
Oha! Künstlerisch hochgestaltete Verschickungspost, meinen Sie? Na, dann halten Sie nächstwöchig mal ein Käffchen für Ihren Postboten bereit, meine liebe Wildgans, Sie Wundervollwortwesen!
Ich lese Ihren Kommentar und verzücke mich schier. Danke für diese Silbenpralinchen, sie sind mehr sehr wohl.
Schönstwochenendgrüße, immer die Ihre.
Ihre bezaubernde, künstlerisch hochfein gestaltete Verschickungspost kam soeben hier an. Dafür habe ich gern meine noch in der Sonne stattfindenden Gartenrundgänge unterbrochen! Woher stammt diese schöne Zierlichschrift, will man fragen. Darf ich fragen? Feindesign haben Sie doch nicht studiert – oder doch?
Gruß von einer Hocherfreuten!
Wie fein, dass sie ankam und gefällt, die Hochfeinverschickungskarte, liebe Wildgans. Die Zierlichfeinschrift konnte mir auch die fanatische Deutschlehrerin nicht austreiben. Je mehr sie mich wegen angeblicher Unlesbarkeit befünfnotete, umso ameisiger wurden die Buchstabenketten aus meinem Füller. Der Direktor ordnete im Unterricht Druckschreibgröße an, da spurte ich, doch Zettelchen blieben weiter minimiert. Sie ahnen das Toben…
Und auch meine heutige Freude über das Ihrige Wohlwollen darob! Manches Unrecht schlägt Jahre später in Freude um. Schön, daß es Sie hier für mich gibt, überhaupt und gerade darum.
Immer die Ihre Käthe, ebenso hocherfreut.
Liebe Käthe, ich teile Sie mit Ihnen, die Verzückung über die weißgewandete Natur, über große, federleicht durch die klare Luft gleitende Flocken und die anmutige Stille einer Winterlandschaft. Mein höchster Genuss, der direkte Kontakt mit der schneeüberzogenen, unter den Füßen knirschenden, klirrend kalten Natur.
Lauschen wir also schweigend der Landschaft und erfassen die wahre Natur. So können wir sie mit jedem Staunen von Neuem als kostbare Schönheit wahrnehmen und begreifen, dass sie uns das schenkt, was die Mühen des Lebens ein wenig leichter macht.
Winterliche Grüße aus den verschneiten Bergen, Ella (Winterkind mit Herz und Seele)
Ach, meine liebe Ella, Sie Herzensseelenwinterkind! Ich denke manchmal, wie verschieden wir doch sind und uns dann doch wieder herzinnendrinnig gleichen. Ich werde oft gefragt, warum ich Winterliebchen nicht in schneefreundliche Gegenden umsiedele, aber mein Herz hat mich immer andernorts festgehalten. Umso höher schlägt es, wenn es dann doch schneeengelig purzelbaumen darf…
Ich grüße Sie zugeneigt zurück, lassen Sie sich nicht unterkriegen und bleiben Sie so famos, wie Sie sind.
Von Herzen, Ihre Käthe.