Käsekuchen, Krapfen und kein Muffin
von Käthe Knobloch
Drei Schreihälse ragten zuletzt aus dem durchgangigen Amselnest. Dann war es leer. Zwei der Krawall-brüder oder -schwestern fanden ebenso wie wir den bonfortionösen Hinterhof bestens geeignet als Vogeljungenkindergarten. Von da an bestimmten sie den Ablauf des Tagewerkes. Jeder Handgriff wurde beaugenwacht, oft erschreckte uns ein panisch herumwuselndes Federfleckbündel. Zunächst, denn bald gewöhnten sich die Flauschknäuel an die hinterhöfigen Abläufe. Genau wie die fleißigen Amseleltern, die Schnabel um Schnabel voller Gewürm, Gezücht und Efeuperlen heranschafften. Jaja, ich gebe es gerne zu, meine fastfeierabendliche Apfelzufütterung gereichte ihnen zur Anflugsverkürzung und verschaffte mir die stillinnigsten Beobachtungsmomente. Die behalte ich aber einpupilliert ganz für mich.
Schon einwöchentlich staunten wir über die raschen Veränderungen und die offensichtliche Konkurrenz der zwei kleinen Klecksescheißer. Mal eroberte der eine den besseren Fütterungsplatz, mal war der andere strategisch besser orientiert. Eines jedoch konnten beide nicht: Kurven fliegen. Ihnen fehlte das rückseitige Steuer, puschelig schwanzlos wie sie waren. So kam es vor, daß sie schrill fiepend direkt auf uns drauflosflogen, panisch flatternd; und nur ein schnelles Wegducken die Vogelmenschkollision verhinderte. Ich erwähnte bereits die Okkupation des Hinterhofes und seiner Abläufe.
Der schnurgerade Gang wurde zum Flugversuchverhängnis, denn straßenwärts fuhren Autos mitohne Vogeljungesausweichhilfe. Aber zum Glück mit wachem Fahrer und funktionierender Bremse. Die Superpraktikantöse rettete Donut, der von da an auch Dösbaddel hieß und es galt, den Gang vogelabschreckend zu machen. Doch dennoch kundendurchlässig. Die Idee eines Fädchenvorhanges ward flugs umgesetzt und Cheesecake und Donut blieben fortan im Hinterhof. Ach, wenn ich sie schon erwähne: Natürlich war die Fabulöspraktikantin schuld an der Namensgebung. Der dritte Nestflüchter, im Nachbarhofe neubeheimatet hieß Muffin. Der sollte umgesiedelt werden, ließ sich jedoch nicht fangen. Schlaues Kerlchen bei der Füttermichkonkurrenz!
Inzwischen sind die Wuselfiepser entschwunden, im Hinterhofe herrscht wieder Ruhe und Ordnung. Leider, so ertappe ich mich denkend. Selbst die vielen Dankesschisse hat der aprilige Regen mittlerweile weggeschwemmt. Nur Amseline und Amselrich holen sich abendlich noch immer ihren Apfelanteil von meiner Fruchtvesper. Ich lasse sie jedesmal grüßen, alle drei: Cheesecake, Donut und Muffin, wo immer sie jetzt auch sind.
ahhhhhhhhhhhhhhhhhhh….. ich habe mich jetzt gefühlte hundert Mal durch Ihre Schnapschüsse geklickt und mir diese Kleinen ganz tief ins Seelchen inhaliert.
Letztjährig hat ja die Spinnchenkita dazu geführt, dass hier seitdem die kleinen ebenfalls groß werden dürfen und ich habe mich zu einem echten Fan der Zitterspinne entwickelt.
Auf den Spatzennachwuchs warten wir hier noch und die Bachstelzen werden uns erst in vielen Wochen mit Nachwuchs erfreuen. Aber der entspannte Donut in der stressfreien Zone, der in Seelenruhe den Hund betrachtet, während er auf dem gelben Thron sitzt….. ich muss nochmal die Bildchen anschauen….
Liebste Chilischarfschöne, ich selbst muß wieder und wieder die Bilder schauen. Es war mir ein sehr hohes Geschenk, die Kleinen ein Zeitchen zu begleiten. Freuen Sie sich auf Ihr eigenes Tschilpgeschenk und machen Sie Bilder, wir wollen auch hachend schauen…
Sachttropfende Regengrüße aus dem lieblichen Lipperland, immer die Ihre.
Idyllisch schaut der Hinterhof aus, mit oder ohne Amseln
Das ist er auch. Idyllisch und heilsam. Danke für Ihre Worte, ich freue mich amselplusterig und grüße ganz herzlich.
Vielleicht ist es zu wenig, zu schreiben, dass mir das Herz dabei aufgeht. Aber, Sie wissen sicher, was ich meine, beste Käthe!
Dass sich die Amseln diesen Ort ausgesucht haben ist kein Wunder. Hätte bestimmt nicht viel gefehlt und die Piepmätze hätten die Würmer auch noch von Ihnen serviert bekommen?! :-)
Wenn sie nun weg sind, ist es ja etwas traurig… aber auch wieder nicht, weil es ja so viele Blumenkinder dort gibt, die sich ins Herz lachen.
Vielen Dank fürs Teilen und Erinnerungen wecken!
(damals in OWL im Garten…)
Liebe Grüße,
Silbia
Besonders Donut riss zuletzt den Schnabel weit auf, wenn ich mich näherte, ich hätte ihm Würmchen spendieren können. Tat ich aber nicht, die Eltern waren ja fleißig…
Herzoffene Grüße aus dem regenapplaudierendem Lipperland, stets die Ihre.
Einfach cool, diese lässig an der grünen Harke lehnende Federkugel….:):)
Ja, Donut schien wirklich zu posen, ihn hätte ich ständig anlinsen können…
Danke und herzliche Grüße, Ihre Frau Knobloch.
Ihr einmalige Gastfreundschaft haben Ihnen die Amseln durch ihren Gesang vergolten. Ebenso Idyllisch wie harmonisch stelle ich mirs im HInterhof vor. Der könnre mir sicherlich auch gefallen. Ich schöndanke Ihnen auch für die ganz famosen Fotos der Piepmätze.
Vom Rande einer sehr grossen Stadt grüsse ich herzlichst, Ihr Herr Ärmel (auch von dort aus zugeneigt)
Ich sende Ihnen Grüße hinterdrein und mögen alle Wegesrandwesen Ihnen und den Ihren Lieben hold sein.
Auf bald, stets die Ihre.
Ich feindanke für Ihre holden Grüsse. Wenn man bedenkt wie weit man nach Osten fahren muss, um in Mitteleuropa zu sein…
Ich grüsse von vorbeiziehenden weiten Landschaften.
Stets der Ihre, Herr Ärmel
Oh, nein, denken Sie nur, ein Babykamel könnte plötzlich oder überhaupt nicht rückwärts laufen! Oder eine verwuselte Dame mit ihrem Kleinauto nicht rückwärts… Nicht auszudenken – die Winzvögelchen finden Alternativen. Muss ja gehen, wenn auch noch so irgendwie mit Panikgezwitschergekreischpieps.
Sie haben sich schnell an die täglichen Abläufe im Hinterhofblühland gewöhnt. Ich frage mich: …und am Wochenende?
Herzliche Grüße vom Elsternflugplatz
Allein der Sonntagnachmittag gehörte ihnen ja ganz allein, da werden sie sich gegenseitig Geschichten über diese komischen Großwesen ohne Federn gezwitschert haben im abgeschlossenem Hofe…
Letztjährig räuberte ein Elsterntier die Brut, darum war das diesjährige Rumgewusel ein ganz hohes Geschenk. Ich hache immernoch.
Herzlichst Ihre Käthe, regenbeglückt.
Die sind aber auch drollig, diese Fiepspiepser, tolle Fotos und ein herrlich gutgelaunter Text in Original Knoblochsch. Was will der Mensch mehr?
So ist es, lieber Michael. Solch ein hohes Geschenk ist es mir, diese Schnappschüsse machen zu dürfen, der Hof ist um ein Wunder reicher geworden. Mal wieder.
Wundersame Grüße gen Norden und allzeit zugetan, Ihre Käthe, regenathmend.
Hahaha, die Bilder sind sooo witzig. Irgendwie, als würden sich die Vögel immer absichtlich platzieren, fast photocrashing.
Vielen Dank dafür!
Hätte das Tagwerk mehr Zeit gelassen, ich hätte wohl nur noch mit den Federpiepsern mich beschäftigt. Darum schreibe ich: Gern geschehen und gern geteilt.
Herzliche Grüße, Ihre Käthe Knobloch.
Herzallergoldiglichst beschrieben, Frau Käthe! Als stünde ich mittendrin :-)
Prima! Wer solches rares Geschenk erhält, ist ja verpflichtet, es zu teilen, finde ich. Wenn dies gelingt, ist die Freude noch größer.
Regensanfte Wohlgrüße aus dem Floratelier, stets die Ihre.
:-) und prompt zurück!
Das sind Models par excellance, 😊der Papa ist scheinbar ausserhäusig und flötet bei mir auf dem Dach und nimmt ausgiebige Bäder .Ihre drei Racker sind entzückend und ich freue mich schon aufs Flüggewerden der Kohl-und Blaumeisen hier oben.
Einen Abendpiepser an die Federbüschel, liebe Frau Käthe.
Naturgeschenke sind doch immer die kostbarsten, hüten wir sie augenschatzend…
Herzliche Grüße zurück, Ihre Käthe.