Verwegene Verse – Kleintierkokolores
von Käthe Knobloch
„Kommt alle, wir spielen just Verstecken!“
So riefen begeistert die nackten Schnecken.
Eine tarnte sich an Baumes Rindenwegen,
die andere liebte mehr Blumen, weswegen
sie an einer Irisschönheit sich hochbegab.
Die zarten Libellen, selbst dünn wie ein Stab
fanden im Wasser ’nen Ast, einen lotrechten,
verharrten da. Und auch nicht von schlechten
Eltern war die Tarnung der einen Flugelfe,
die nutzte ein Wildbuntkraut als Behelfe
um fast ganz in der Buntheit zu schwinden.
Bravo! Bunt in bunt muß man erstmal finden!
Apropos bunt: Ein schöner Rotfleckfalter
probierte einen dünnen Halm als Halter
um hinter dem sich versteckig zu tarnen,
doch seine Signalfarbe tat leider warnen.
So wurde auch der Jakobskrautbär entdeckt.
Die Schnirkelschnecke hingegen hats gecheckt
und sich an einer stacheligen Distel hochgereckt.
Da mag keiner so lange rumflirrend suchen,
denn oft ist ein Opfer leider zu verbuchen.
So manches Flattertierchen hing schon fest,
über blieb nur ein häuterner Insektenrest
um warnend vom Ernst im Spiele zu künden:
Stachelverstecke sind nur als gut zu befinden,
wenn häuslich man sich zu schützen vermochte.
Befand wohl auch der Käfer, indem der krochte
hinter eine zarte Irisknospe und verscheuchte
alles, was da signalfarbig kreuchte und fleuchte.
Ob Stachel an Pflanze oder Tiere angebracht,
besser ist’s, man hat schon mal vorausgedacht.
Der Hummel bleibt nur brummend abzudrehen,
sie wird oftmals unverdient scheel angesehen.
So geht es auch den besten in diesem Spiele:
Die Spinnen und von denen gibt es gar viele,
die tarnen sich gerne so ganz bonfortionös.
So deucht mich hier der Sieger arachnidös.
Ich fand das Tier auch erst nahbeträchtlich,
blattgetarnt und tropfenspiegelprächtig.
So liegt die Schönheit oft kleinstversteckt
und hat in mir Pupillenlust just geweckt.
*schmunzel *
Feine verwegene Verse, liebe Käthe, da capo, sobald gelesen 🦋
Herzliche Grüße vom Lu
Dankefein, lieber Lu. Und natürlich einen herzlichen Gruß aus dem endlich wieder sonnendurchfluteten Lipperlandien.
Dankeschön *freu*
Jedem Tierchen sein Plaisierchen -:)))
und mir beim Lesen und Schauen!
Ihnen einen schönen Abend in das Regengetröpfel wünscht Karin
Danke und herzliche Grüße heute aus blauhimmeligster Sonnenwonne. Was für ein Athmen…
Das nehm ich doch gernst als Gutenachtgedichtgedanke und lass dass Flimmerkistchen dunkel werden! Es ist eine Freude, Sie hier zu treffen! Scheint, die Menschentierchen sind hin und wieder auch versteckt.
Liebe, liebe Marga, diese Freude gebe ich gerne zurück. Alles ist im steten Wandel, so auch ich und meine Präsenz. Herzmenschen bewahre ich jedoch verinnerlicht.
Ganz liebe Grüße und alles Gute, Ihre Käthe.
Normalerweise, meine höchstwertgeschätzte Frau Knobloch, bin ganz andere versliche Verwegungen von Ihnen gewohnt. Und hier nun sind versteckte Tierchen die Plaisirchen…
Möglicherweise mags am Herbsteinbruch im Hochsommer liegen?
Ihre feinen Fotografien hingegen sind scharf wie Hulle… oohh pardonk~~~
Das Motief des ersten Bildes der wassertankenden und ruhenden Lyböllen kommt mir irgendwie bekannt vor…
Darüber sinnend und Ihre Illustrationsfertigkeiten bestaunend verbleibe ich mit allerherzlichsten Grüssen zur Nacht, Ihr Herr Ärmel (natürlich auch bei der Kleintiersuche stets zugeneigt)
Oh, bei der Kleintiersuche kann ich immer potente, äh, kompetente Hilfe gebrauchen, mein hochlieber Herr Ärmel. Und zur Feinstablichtung einen wissenden Sehmann ~~~~~~ Porenbohrer und Spaltenrüssler sind flinke Gesellen. Wie die Flirrlibellen, deren Motiv wohl sehr motivierend wirkte.
Liebe Grüße aus Sommersonnenhausen, ich hebe den Blick gen Blauhimmel und schaue nach einfliegenden Zeppelinen, stets die Ihre, auch blauschimmerspiegelblickig zugeneigt.
Ihre Pupillenlust lebe hoch …..
Dankesehr, mein Lieber. Leben und Lebenslust mit allen Sinnen, das wünsche ich Ihnen auch.
Hier ist immer gut lesen!
Ein Leben lang flexibel und mutig bleiben: JA!