Im Frieden deiner Sinne
von Käthe Knobloch
Liebster, mich narrt der Regentropfen Klang,
sie tropfen und klopfen wie mein pulsend Blut.
Ich lausche beiden in ihrem rauschend‘ Gesang
während die Sehnsucht in meinen Adern ruht.
Liebster, mich irritiert der Lichter Geglänze,
sie leuchten zu früh deine Wege hierhin aus.
Oh, erstrahlten sie doch deiner in aller Gänze
und flackerten wie meine Seel‘ uns voraus.
Liebster, mich dürstet bei gefülltem Glase,
bitter der Wein und schal des Wassers Klar.
Lügnerin heißen mich Gaumen als auch Nase,
nur die bittere Einsamkeit schmeckt so wahr.
Liebster, die Wärme des Herdes flackert kühl
und tausend Kerzen erstarren in ihrem Schein.
Und alles, alles, was ich nun sehnend erfühl‘
gebiert nichts als schmerzendes Alleinesein.
Liebster, des Puders Duft brüskiert die Haut
als wäre er nur schnöder Staub in fein und apart.
Nur warmen Beugen und Runden ist er vertraut,
in kalter Einsamkeit fehlt sein Duft so zart.
Mein Liebster, huldvoll schattiert sich die Nacht.
Meine ersten Sinne will ich achtsam in sie legen
und bin so mit den deinen friedvoll bedacht.
Mein Sehnen wird still der reinste Segen.
Die Rheinromantik mit all ihren verzweifelten Liebespaaren, ihren unerfüllten Sehnsüchten und endgültigen Abschieden und der Hervorbringung großer Literatur.Der Günderode habe ich auch gedacht beim herbstlichen Ausflug an die dortigen Wirkungsstätten.
Wehmütig macht Ihr Poem, liebe Frau Käthe.
Mit lesestöberischen Grüßen und der Leseempfehlung des Bandes „Der literarische Rheingau“ – Wanderungen durch eine poetische Landschaft von Heiner Boehncke&Hans Sarkowicz“, herausgegeben im Waldemar Kramer Verlag ,verabschiedet sich für heute
Karin
Manche Orte haben ihre Geschichte in sich verewigt und bedingen ewiglich neue, hoffentlich erfüllte und fern jeder Zweifel. Dieser abgebildete ist so einer für mich.
Wehmut, ein schweres Wort, ich sende Ihnen leichte Wünsche entgegen und lasse Huhn Emma grüßen.
Ihre Käthe Knobloch.
Meine höchstwertgeschätzte Frau Knobloch, ich habe zum wiederholten Male Ihre herzergreifenden Verse und Strophen gelesen. Dem zarten Hauch des Vermissens nachgespürt.
Welcher Mann könnte dieser famosen Poetin widerstehen?
Sie sehen mich beim Tippeditapp dieses Kommentars sicherheitshalber mit einer Hand an die Schreibtischplatte geklammert. Sicherheitshalber. Was könnte mich sonst aufhalten, ebenso umgehend wie flugs den nächsten Expresszeppelin ins Lipperland zu besteigen.
Und die geheimnisvolle Fotografie. Fast möchte ich meinen einige Details in der Tiefe zu erkennen. Ja, doch, da lässt sich manches lokalisieren. Ach und hach – mit der Loreley im Rücken wirds um keinen Deut einfacher…
Ich sende Ihnen allerherzlichste Sonnengrüsse aus dem magischen Bembelland, Ihr Herr Ärmel (auch auf der Klippe des mystischen Rheinfelsens stehend schwindelfrei zugeneigt)
Sie sind ein bonfortionöser Klippenbalancier, deucht es mich! Die Loreley im Rücken und die nächste Kante scharf im Blick. Mitsamt ankerndem Zeppelin, flugs bestiegen und unwiderstehlich besehnsuchthaucht~~~~~~
Sehen Sie mich angemessen hinsinken und ziehen Sie halb… nee, anderstherum…ähem…hach~~~
Aufgeräumte Grüße aus dem dunklen Lipperlandien mit Licht im Herzen, Ihre Frau Knobloch, auch auf den dunkelsten Pfaden herzvoll zugeneigt.
Im Lipperland mag es dunkeln wie es will… ich habe gelesen, dass im Lipperland jetzt auch Lippizaner Strassenplaner werden können. Mannomann. Das ist fast so fantastisch wie Alice Schwazzer als Planerin für Kurparks. Ähh, was wollt ich jetzt.. . .. ??
Ach so, hinsinken war das Stichwort. Oder nee, es war das anderstherum. Es hat, so nonchalant ausgesprochen, in meinen Ohren etwas ungemein erotisches. Diese leichte Steigerung. Anders, anderster, am andersten. Das klingt so nach Boris B. dem pfiffigen Sprachwissenschaftler.
Ich meine, wir beiden habens drauf und würden im Sinne temporaler Vollständigkeit zu dem auf Zukünftiges hinweisenden Zeitbegriff demnächst durchaus auch das an Rückwärtiges erinnerndes das Wort demletzt gebrauchen.
Soviel dazu. Undjetzt nichts wie hin auf die dunklen Pfade zum beiderseitigen Entgegensinken – ach meine Höchstwertgeschätzte, wenn Sie wüssten, wie sehr ich mit dem Aufblasen meines Zeppelins beschäftigt bin, Ihr Herr Ärmel (zugeneigt wie sonstwas. Allemal!)
Blasen Sie, Herr Ärmel! Blasen Sie, denn Sie werden im Kurstädtchen den Zeppelin benotwendigen. Sind Lippizaner eigentlich auch zum Springen geeignet, frage ich mich und nun auch Sie. Die Angst läßt hier allerorten zementierte Blockaden entstehen, Zufahrten werden gesperrt, demletztigt sah ichs mit eigenem Grünauge: Das neue, teure Pflaster wurde aufgefetzt, um feste Sperren zu errichten!
Ach, mein liebster Ärmelmann, ich will es ja gestehen, ein Starkarm wäre jetzt willkommen~~~~~~~
Seufzende Grüße, Ihre Frau Knobloch, auch verfopplippiert zugeneigt und vorsichtshalber Haken in das Pflaster dübelnd.
Blasen? Dann will ich meine dürren Altmännerärmchen mal aufblasen… wenns denn helfen möchte, Ihnen die Aussicht versperrende und lästig störende lipperpizzanige Betonblockaden hinweg zu fegen…
Aus welch geheimnisvollen Gründen Lippizaner einerseits springend keinen Zeppelin bewegen können und andererseits gelegentlich auf Ziegenfüssen durchs Gelände staksen – ich vermags nicht, Ihnen das zu entdecken.
Ihr Seufzen zu dämmen sende ich Ihnen ganz herzliche Grüsse, Ihr Herr Ärmel (auch dübelnd durchweg zugeneigt)