Moritat von der mordskühnen Möwe Mortimer…
… seiner mürrischen Möwtresse Monique und der mondänen Molva.
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So höret denn, ihr lieben Leute,
höchst schaurig tönend hier und heute,
die Moritat von der mordskühnen Möwe,
schön und mutig wie ein weißer Löwe.
Ein fliegender Löwe, dies sei wohl erzählet,
dem es niemals an Beharrlichkeit fehlet,
um seine Möwtresse, die aparte Moniquen
galant zu erfreuen und famos zu entzücken.
Eine Flugschau der trendigsten Sequenzen
bot er ihr an, doch man muß ergänzen;
an Mortimer war nur sein Federkleid helle.
Und so entzog ihm Monique sehr schnelle
ihre holde Gunst und murrte nur stumm
dass immer konfuser im Kreise er schwumm.
Noch und nöcher hub das arme Geschöpf
Schwingen, Schnabel, Sterz und Gekröpf.
Köppte, saltierte und auerbachte verwegen,
Monique indessen ließ sich nicht bewegen
ihm ihre Gunst des Schnäbelns zu geben.
Und so vergab Mortimer schließlich sein Leben.
Er wolle, so schwor er flügelschlagend
und der mokanten Möwtresse entsagend;
seine Gunst anderarts nun verschenken.
Spruchs und ließ grundwärts sich senken.
Und die Moral von dieser Geschichte?
Manche Vögel sind einfach nicht dichte.
Statt Schnäbeleien zu genießen im Sund
verweisen sie einen brüsk auf den Grund.
Und Mortimer, der kühne Silberlarus
glich alsbald dem fallendem Ikarus.
Mit letztem Blick verliebte er sich ohne Lameng.
Sie hieß Molva und war eine verirrte von Leng.