Moritat von der mordskühnen Möwe Mortimer…
von Käthe Knobloch
… seiner mürrischen Möwtresse Monique und der mondänen Molva.
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So höret denn, ihr lieben Leute,
höchst schaurig tönend hier und heute,
die Moritat von der mordskühnen Möwe,
schön und mutig wie ein weißer Löwe.
Ein fliegender Löwe, dies sei wohl erzählet,
dem es niemals an Beharrlichkeit fehlet,
um seine Möwtresse, die aparte Moniquen
galant zu erfreuen und famos zu entzücken.
Eine Flugschau der trendigsten Sequenzen
bot er ihr an, doch man muß ergänzen;
an Mortimer war nur sein Federkleid helle.
Und so entzog ihm Monique sehr schnelle
ihre holde Gunst und murrte nur stumm
dass immer konfuser im Kreise er schwumm.
Noch und nöcher hub das arme Geschöpf
Schwingen, Schnabel, Sterz und Gekröpf.
Köppte, saltierte und auerbachte verwegen,
Monique indessen ließ sich nicht bewegen
ihm ihre Gunst des Schnäbelns zu geben.
Und so vergab Mortimer schließlich sein Leben.
Er wolle, so schwor er flügelschlagend
und der mokanten Möwtresse entsagend;
seine Gunst anderarts nun verschenken.
Spruchs und ließ grundwärts sich senken.
Und die Moral von dieser Geschichte?
Manche Vögel sind einfach nicht dichte.
Statt Schnäbeleien zu genießen im Sund
verweisen sie einen brüsk auf den Grund.
Und Mortimer, der kühne Silberlarus
glich alsbald dem fallendem Ikarus.
Mit letztem Blick verliebte er sich ohne Lameng.
Sie hieß Molva und war eine verirrte von Leng.
Was für geglückte Schnappschüsse!!! Die hätte ich auch gerne gemacht. Die völlig ungerührte Monique und der um sie herumwuselnde Held, ein Vögelsittenbild. Im Menschenreich kommen solche Verhältnisse natürlich nie vor …….
Niemals nicht! Man kann doch nicht von Vögeln auf den Menschen schließen… ähem.
Die Bilder betrachte ich tatsächlich als Glück. Eine Quintessenz eines wundervollen Wochenendes kwasi. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, manchmal kann es gelingen.
Ihnen wünsche ich ein ebensolches kommendes und danke für Ihre Auchgerngemachtworte. Fetzt!
Herzliche Grüße, Ihre Käthe Knobloch.
In der Tat, die Kunst zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein sollte man – so weit möglich – pflegen. Die umgekehrte Variante, im falschen Moment irgendwo zu sein, führt schließlich immer zu größeren Komplikationen im Leben
Kann mich den Worten von Myriade nur anschließen…
Liebe Wintergrüße vom Lu
Danke auch Dir und liebe Lenzahnungsgrüße mitten aus dem Winter retoure,
Deine Käthe.
Möwtresse, galant und holde Gunst, zum Niederknien und die Augen blank putzen für enorm feinfeenhaftes Möwengestürze und Tummelei überm und halb unterm Gewässer. Diese Weltenliebe aber auch!
Grüße aus dem Vorfrühlingssprühgeregne
Weltenliebe überhaupt! Kleinst- und Großwelten und immer gut tümmeln… ja, das putzt die Augen blank, liebe Wildgänsige.
Immer noch bis gleich, die Ihre.
Rasch rasch, helfen Sie mir schon auf, Sie begnadete Lichtbilddichterin. Mich hats schier umgehauen vor Lachen und die Photographien passen derbe gut zu Ihrem Feinstgereim. Allemal.
Auf einen auerbachenden Möw muss man erstmal kommen und die kühle Möwtresse passt ja hervorragend zur Wassertemperatur. Schätze ich.
Es ist bereits sehr spät für mich, aber zu gerne sähe ich Sie, meine höchstwertgeschätzte Frau Knobloch jetzt röckeschwingend die Leier am Kasten rührend diese Ihre erschröckliche Mörität gesanglich mit den Klängen des Musikalwägelchens zu Nutz und Frommen des stauenden Publikums zum Besten gebend.
Mit einem wahrschlich bewundernden Gruss zur Nacht verbleibe ich, Ihr Herr Ärmel, wahrscheinlich nun sogar noch um dreibisfünf Winkelgrade mehr zugeneigt.
Nun, röckeschwingend anleiern kann ich viele Dinge, aber dazu singen~~~~~~~~ ich weiß nicht. Ich brumme ja manchmal und mitunter kwietsche ich vergnügt. Ich kann mit der Zunge schnalzen und die Finger schnippen lassen. Schnurren wie ein Kätzchen und lachen, wie wenn eine rostige Plumpe scheppert. Wenn Sie mögen, kann ich Ihnen das alles ja mal akustisch vermitteln, mein lieber Herr Ärmel.
Aber zunächst will ich Ihnen die Ärmelkniee abputzen, sind ja ganz verkompostiert von wegen der Umhauerei. (Tschuldigung, hier siehts wieder aus wegen diesem einem Großauftrag!)
Durchfeudelnde Grüße, Ihre Frau Knobloch, auch schmutzputtelig ungemein zugeneigt.
Sie können sich ganz bestimmt vorstellen, meine höchstwertgeschätzte Fernfreundin, wie sehr ich Ihre lautmalerischen Äusserungen goutieren möchte. Versenden Sie Schellackplatten, Tonbänder oder gar Kompaktkassetten mit derlei Kunstwerken?
Schmutzige Ärmelkniee?? Wie jetzt – bei mir? Hey, wo bin ich???
Ist schon spät… ~~~ … Aber zu Ihrem Grossauftrag komme ich nicht umhin, Ihnen aufs allerherzlichste zu gratulieren, Ihr Herr Ärmel, auch bettwärts ziehend Ihnen um nichts weniger zugeneigt——
Oh, wie ich Sie um die Bilder beneide, liebe Käthe, was für eine Freude das gewesen sein muss, die zu machen.
Vielen Dank für den Augenschmaus!
Liebe Grüße
Christiane
Gerne, liebe Christiane. Freude teilen fetzt ohnehin am oberallermeisten. Die Laruse waren der Knaller schlechthin an einem ansonsten eher nebligdösigem erholsamen Endlosstrandlauftag. Und dass die so aus der Hand gelangen… fetzt urst!
Ihnen ein pupillenpralinenreiches Wochenende in Ihrer Lieblingsstadt, Ihre Käthe Knobloch.
Donnerwetter, Vogelszenen in flagranti. Fotografisch und moritatisch entzückend, liebste Werteste. Man kann es auch allegorisch wenden, als Vergeblichkeit menschlich-männlichen Werbens. Ihnen wie immer wohlgesonnen.
Ihr
A.S.
Danke für Ihre Wohlworte, lieber Herr Spengler. Der vermeintlichen Schmach des vergeblichen Werbens erliegen wir doch alle dann und wann. Nur gut, wenn diese Schmach in Erkenntnis sich wandelt und wir nicht kopfüber in die nächste Vergeblichkeit taumeln.
Ihnen meine herzlichen Grüße und alles Liebe, Ihre Käthe Knobloch.