Der Schneekönigin kaltes Zwinkern
von Käthe Knobloch
Das träge Flügelschlagen des schwarzen Vogels hätte auch von großer Hitze kunden können und das flirrende Licht, das er querte, ebenso. Doch unser flacher Athem mit seinem Dunst und ein damit verbundener Bewegungsdrang waren fast Beweise genug für den endlich klirrend kalten Winter. Gestern Nacht hatten wir den strahlenden Orion bewundert, der triumphierend die schwangere Mondsichel über sich zu heben schien. Raus, nur raus, so raunten unsere wärmelahmen Körper in diesen lichten, bleuen Stunden und straften klamme Finger und tränendes Augenrund mitleidslos ab.
Unsere Füße tönten seltsam schöne Elegien auf den knirschenden Boden, Balladen des Winterglücks, die unsere Herzen heißblütig im Takt erfanden und subkutan die Noten weiter wärmend klingen ließen. Die Komposition aus Klarheit und Stille war just ein Wintertraum. Die stubenmüden Augen flossen uns über, Eiskristalle nisteten an unseren Lidern und nur die wärmende Fülle unseres gespeicherten Lachens bot augenwinkeligen Schutz vor der Schneekönigin kaltem Flirt. Und natürlich die Unermüdlichkeit unserer kardiagisch fleißigen Komponisten.
Abweisend kahlten Felsen in das Blau, umworben nur von schnell springenden Winden. Der Frost sprengte beflissen Risse durch die Ewigkeit in seinen ihm rar erscheinenden Stunden. Verwies alles Sein und Wachsen auf die hoffentlich kommende Zeit und wir wußten: Bald leuchten gelbe Sonnenküsse auf diesem harschen Stein und künden von der Linderung des Winters kaltem Husten. Das alte Lied machte uns lächeln, wir bewahren es in uns und geben es weiter mit jedem Moment unseres ahnenden Seins.
Auch des Flusses Herz strömte unermüdlich. Der schwarze Vogel war sein frequentierter Schatten und fing unsere wachen Sinne. Wir folgten ihm, bis ihn das bleierne Band des Stromes in sich barg und wandten uns wissend zueinander. Darf ich bitten, fragte dein winterklarer Blick und leise raunten meine Wimpern ein verneigendes Ja. Wir waren eine warme Insel inmitten der Winterpracht und so ganz stille Hitze in diesen kalten Februartagen. Vielleicht kündeten auch wir von wärmeren Zeiten und endlosem Licht. Genau in diesem einen Moment.
Was für eine herzerwärmende Liebeserklärung, bringt Frost und Schnee und Eis und Zapfen zum Schmelzen und mich auch -:))
Lieber Gruß vom Dach, Karin
Dankesehr, derley Schmelz ist gut verträglich…
Herzliche Grüße retour, Ihre Frau Knobloch.
Ach, wie schön. Da schaue ich ehrfürchtig und freue mich stumm (und fröstelnd). :-)
Einen warmen Sonnenherzstrahl sende ich gen kalten Norden, liebe Christiane.
Herzlichst, die Ihre.
Vier Absätze und eine Photographie. Fünf Feinstkompositionen, meine höchstwertgeschätzte Frau Knobloch, die jedem fühlenden Menschen ans Herz rühren. Alle fünf zusammen, die Quintessenz : Liebe. Allumfassende Liebe zu allem, was Sie umgibt. So will es mir scheinen. Und wahrlich, der Kern Ihres Silbenwortsatzgewebes liesse sich ebenso zu jeder anderen Jahreszeit schreiben.
Da fällt mir spontan ein Satz dazu ein von Hermann Hesse, dass glücklich sei, wer lieben könne. Ich freue mich an Ihrem Glück und wünsche Ihnen, dass es Sie nimmer verlassen möge.
Ihr Herr Ärmel (von Ihrem Beitrag frühmorgendlich durchwärmt nun und Ihnen, meine liebe Fernfreundin, zugeneigt wie stets)
Sie verwortführen mich, mein lieber Herr Ärmel.
Danke dafür und Rotwangengrüße aus dem noch immer eisigen Lipperlandien, Ihre Frau Knobloch, liebinnenfeuerig gewärmt.
Ach, Sie nun wieder mit solch liebreizenden Worten . . . ? – – : könnte ich Sie, meine höchstwertgeschätzte Frau Knobloch, könnte ich Sie doch einmal hierher wortverführen ins liebliche Bembelland ~~~ hachhachhach ~~~ Ihr Herr Ärmel (bei jeglicher Schmachtungstemperatur gleichermassen zugeneigt)
Zufällig habe ich dieses Wochenende ein Verschmachtungsseminar gebucht, mein liebster ferner Freund. Da erhoffe ich mir Einblicke in Techniken der Sachtesschmeicheley, des Verwuschelungsvermögens und der Zartkussknusperey. Und natürlich begehre ich dazu gleich praktische Übungseinheiten. Wie wäre es denn mit Ihnen so als Schmachtsparringspartner?
Nichtliebreizgeizende Grüße aus dem unternehmungslustigen Lipperlandien, Ihre Frau Knobloch, auch seminarbereit zugeneigt.
Sie werden Ihr (soweit ich das von Photographien her beurteilen kann) einzigartiges Floratelier doch heute noch schliessen.
Nehmen Sie, meine höchstwertgeschätzte Frau Knobloch, einen Fensterplatz im nächsten Eilzeppelin und huschen Sie öklöklökl ins liebliche Bembelland.
Es wäre mir ein höchstes Vergnügen – und Sie das nun seit gefühlten Ewigkeiten – Ihnen auf nichtliebreizgeizende Art die hiesigen Wunder zu zeigen und zu erklären.
Dagegen würden Sie jedes noch so anrührerische Verschmachtungsseminar gut verwinden können. Und, um es Ihnen, meine liebe Fernfreundin, nur ganz deutlich mitzuteilen : in Sachen Sachtesschmeicheley, Verwuschelungsvermögens und Zartkussknusperey sind Sie bei mir an der richtigen Adresse.
Oh – prdonk!! – meine liebe Frau Knobloch, entschuldigen Sie meine angemessene ööhh unangemessene Kühnheit – aber Sie machen mich ganz wuschig ~~~~ doch nicht hier in der Küche . . Ihr Herr Ärmel (auch in der Küche selbstredend und überdies aromatisch duftend zugeneigt)