Taschentuchbaumurbantraum
von Käthe Knobloch
„Ich glaube, in der Ignoranz des Menschen wohnt der Grund seiner Übelkeit.“ Mein Blick bleibt an sein elegantes Fingergelenk geheftet, das bei dem ausgerotzten Wort ‚Übelkeit‘ aprupt abknickte. ‚Er kann mit seinen Fingern sprechen‘, denke ich und lausche und sehe ihm weiter zu. Die Pause unseres Nachsinnens ist angenehm temperiert von Frühlingsdüften und diesen unvergleichlichen Klängen einer Weidemondnacht. Ich verspüre die Sehnsucht nach einer Rückspultaste für den Moment, nur um noch intensiver auf seine Fingersprache achten zu können. Die ‚Ignoranz‘ war vermutlich ein geradeaus gestreckter Mittelfinger und bei ‚Menschen‘ zeugte der Zeigefinger von Obacht. ‚Kleiner Finger, lache nicht!‘ denke ich unwillkürlich an diesen immer gültigen Spruch von Ominkel, der auch ohne dem drohenden ‚l‘ gesprochen seine Wirkung nicht verfehlt. Ein gütiger Spruch. Ich fange an zu kichern.
Augenblicklich übersetzen seine Hände die bebenden Laute meiner Schulterblätter, erspüren die giggelnden Konsonantentänze und fügen sanft streichend einige Vokale in ihrer so ganz eigenen Sprache hinzu, bis ich unter drei Tränen leise explodierend zu ihm aufblicke. „Ja,“ antworte ich. „Unsere Ignoranz wohnt uns inne. Und wirkt heilsam oder giftig. Das Maß zu halten, das ist unser Gebot.“
Vom Balkon des Nachbarhauses schrillt eine zänkische Stimme zu uns herunter, ein Telephon zerbirst die Nacht und irgendjemand schmeißt eine Kippe achtlos auf uns herab.
„Ich denke so oft an den Taschentuchbaum, wie es war, ihn mit meinen Füßen zu finden und wie er uns dann kathedralte und dieses Licht…“ Seine Finger gedeihen bei diesen Worten meine Halswölbung an. Flüstern Fragen in mich, die ich nie beantworten kann. Ich seufze. Und dann sind wir eine Weile alle still.
Die Rückspultaste für den Moment – große Klasse. Da könnte ich mich in eine Zeitschleife verkriechen und dann zum Schleifenspringer mutieren. Mal nachgedacht gibt es zahlreiche schöne Momente, laute, stille und andere. Ach ja…
Wünsche Ihnen gute Momentenfolgen…
Wir betten sie tief in uns ein, diese Momente. Beim Drübersinnen fällt mir auf, das eine Rückspultaste leider so gar keinen neuen Fühlmomenten Platz läßt. Was ja auch schade wäre. Lassen wir also lieber alles fließen, wie es ist. Wohl dem, der noch fühlen kann.
Ihnen auch alle meine guten Wünsche, lieber Autopict.
Herzlichst, Ihre Käthe Knobloch.
flüstern fragen in mich. schön.
Dankesehr, liebe Stadtzotteline.
Grüße durch das Sonnenland, Deine Käthe.
liebste käthe, genieße den sonnenschein! :-) fühl dich mal feste umarmt, (wenn ich darf). ich wünsche dir ein inspirierendes, erfreuliches wochenende.
Ich bin kwasi Umarmungsfachfrau, also her mit Dir ans Biedermieder, bis es bebt!
Sonnenblitznasenspitzküssgrüße, die Deine.
hui. :-) vielen dank für den flotten kommentar. *lacht* :-)
Hach, werteste Frau Knobloch. Wie schön sind ihre Beschreibungen eines kurzen Moments. Das Lesen dieser Worte ist immer ein kleines Innehalten.
Lieber Ben, schön Dich zu lesen und dann noch so wohlwortig! Ganz liebe Grüße mit Dank an Dich; Deine Käthe.
Von Frühlingsdüften temperierte Pausen . . . .
Der Schulterblätter bebende Laute ~~~~~
Lichtkathedralende Taschentuchbäume – – – ?
?
///
~ ~ ~ ~ ? — : Plumps !!_______________________
Ich netze Ihnen flugs das Blassantlitz mit frischestem Quellnymphwasser, lieber Verärmeltster. Dazu ein feines Neckfoppliedchen und ein erdbeeriger Nasenkusstüber… ~~~~ Hach!
Kissenaufschüttelnde Grüße aus dem lieblichen Lipperlandien, stets die Ihre und auch erdbeersatt immens zugeneigt.
Ich erinnere Sie, meine höchstwertgeschätzte Frau Knobloch in aller Ehrerbietung, an Ihre noch für heute dringlich erwartete Ankunft im lieblichen Bembelland.
(Das ist, nebenbei bemerkt, die drölfzichletzte Mahnung. Denn alles hat ein Ende / nur die Wurst hat zwei)
Erdbeerige Nasenstüber sind eben nur persönlich applizierbar – insofern!
Ihr Herr Ärmel (bei jedweder Fruchtnasenstüberei gerne zugeneigt)