Leisegrenzganggedankenreise
von Käthe Knobloch
Es war eine kleine Reise, doch ihre Route folgte den Pfaden der großen Geschichten, denen letztlich unsere eigene, gemeinsame Historie entstammt. Bestünde diese Grenze noch heute, wie die diktatorischen Machthaber sie planten und viele Mitläufer ausführten, es wären Meilen der Ödnis mitten durch Deutschland. Und durch unsere Herzen. Doch auf dieser kleinen Reise sahen wir ein heilsames Wachsen. Sprachen mit Menschen, die sich öffneten und einander die Hände reichten. Sahen alte Narben langsam verblassen und absurd gezogene Risse sich wieder schließen. Vielfalt in Natur und Menschlichkeit. Die drohenden Schwären, die Deutschland erneut durchziehen, sie sind ost- wie westwärts gleich. Es ist hohe Zeit, gemeinsam zu heilen. Anfangs vielleicht mit einer kleinen Reise.
Schöne Fotos von dieser kleinen vielleicht doch großen Reise.
Und irgendwie ist man dabei.
Grüße aus Südwest.
Was freue ich mich über Ihr Dabeisein, lieber Autopict. Meine ureigene Reise dauert noch an, darum erst jetzt mein Ahoi von unterwegs mit Wellengeschwapp zwischen Salze und Rhein.
Die bestesten Grüße an Sie unter dem wachenden Orion
Ihre Käthe Knobloch
Die vielleicht schönste Zeile dieses wertvollen Beitrags:
„Sahen alte Narben langsam verblassen und absurd gezogene Risse sich wieder schließen“
Sätze wie diese richten den Blick nach vorne, sind versöhnend und hoffnungsvoll !
Un djeses Bild von dem abgetackeltem Grenzzaun: Viel besser kann man nicht die Tragödie der deutschen Teilung visualisieren. Was wurden da für Wunden geschlagen … aber: diese Narben, sie sollen langsam verblassen ..
Vielen Dank für diese Reiseerinnerungen !
Sehr gerne, lieber Riffmaster. Manche Dinge teilt man dann doch gerne, hie wie da.
Ich sende herzlicher Grüße nach Allerleylandien,
Ihre Käthe Knobloch
Von Mark Twain stammt das treffliche Zitat: „Es gibt kein sichereres Mittel, festzustellen, ob man einen Menschen mag oder hasst, als mit ihm auf Reisen zu gehen.“
Und mein persönliches Lieblingswort hinsichtlich des Reisens ist seit meiner Jugend: Wer seine Heimat nicht kennt, hat keinen Massstab für fremde Länder.“ Es stammt von Herrn von Göthe. So richtig in seiner Tiefe verstanden habe ich diesen Ausspruch aber erst, als ich mehrere Jahre sehr weit von meiner Heimat entfernt gelebt und gearbeitet habe. Denn von dort aus habe ich mich wirklich intensiv um entsprechende Kenntnis über meine Heimat bemüht.
Und so lebe ich derzeit mit einem Bonmot von Marcel Proust ganz gut: „Eine kleine Reise ist genug, um uns und die Welt zu erneuern.“
Meine höchstwertgeschätzte Frau Knobloch, ich danke Ihnen für Ihre Impressionen und ganz besonders auch für Ihre eindrücklichen Photographien.
Ich sende Ihnen einen herbstneblichten Morgengruss aus dem magischen Bembelland, Ihr Herr Ärmel (gänzlich unnebulös zugeneigt)
Bester, liebster Herr Ärmel! (Pardöngsche! Aber meine ureigene kleine Welterneuerung kobolzt mir gerade im Schwarzkopf herum und da werde ich immer so lämmerschwänzig alberig und grammatikalistisch unstilistisch, geradezu duzbruderig angetan und vielleicht sogar anüberundüberhauptgriffig und mit traumwandlerischer Sicherheit bestliebstärmelig) Aber wenn ich mit Ihnen einmal sämtliche Nebel queren müßte, es wäre mir ein Vergnügen.
Heimatauslotende Grüße aus Lipperlandien, Ihre Frau Knobloch, auch sackundpackzusammendrömmelnd zugetan.