Zum dreizehnten Mond hin
von Käthe Knobloch
Zwölf Monde erhellten unser ruhendes Dunkel diesjährig bereits. Der dreizehnte bringt uns ans Ende eines Jahres, welches entblößt und wahre Gesichter zeigt. Ein Jahr der Offenbarungen. Gezeiten ändern dich.
Heute in der diakonischen Einrichtung. Nach vierzehntägiger Quarantäne ist sie wieder für externe Seelen geöffnet. Der Betreuer, der meinem Schützling zugewiesen ist, sieht müde aus. Berichtet schlagwortartig, es ist keine Zeit für lange Umschreibungen: Dreiundreißig Klienten, zwanzig Mitarbeiter, alle infiziert. Krisenmanagment funktioniert bis an alle möglichen Grenzen. Halbehalbe zwischen leichtem und schwerem Verlauf. Zwei intubiert. Keine Todesfolge bislang. Er schluckt, mir steigt Augenwasser auf. Er liest die darin schwimmende Frage, nickt und sagt: ‚Klar machen wir weiter, was denn sonst…‘ Ich antworte bebend: ‚Bis morgen… und Danke.‘
Während die einen Mensch bleiben als soziales Wesen, leugnen andere unabdingbare Notwendigkeiten. Bringen sich und andere unnötig in Gefahr. Es macht mich fassungslos, was Wohlstand aus uns zu machen vermag. Noch die kleinste freiwillige Einschränkung trifft auf harschen Widerstand. Manche fühlen sich gar als Opfer, wähnen sich diktatorisch beherrscht. Was bleibt uns denn als Gemeinsamkeit? Reden. Schreiben. Verstehen. Und beten.
Ich bete zum dreizehnten Mond der Milde, er möge Erbarmen in sein Strahlen legen. Und Weisheit. Sende Bittworte an Jupiter und Saturn, sie mögen uns mahnen in ihrem innigen Kusse gerade in diesem Jahr. Und ich denke die gut an, die trotz Sorge für uns sorgen. Ich glaube an die Menschlichkeit, immer.
Wahre Worte, ich schließe mich Ihnen sehr gerne an, verehrte Frau Käthe.
Herzliche Grüße
Ulli
Danke für Ihre Wahrwortwahl und die anschließenden Grüße, liebe Frau Ulli. Sie bereiten Freude.
Ihnen alles Gute und friedvolle Adventstage, Ihre Käthe Knobloch
Ich muss einmal schwer atmen, liebe Käthe. Wie viele Begegnungen waren schon wieder kritisch und was machen wir Weihnachten mit dem betagten Schwiegervater? Weniger aber herzlicher, denke ich.
Bitte nicht schwer athmen, lieber Herr Volquardsen! Oder wenn, dann nur bis ganz tief in die Sorgen hinein. Es ist bekannt: wenn die Nacht am tiefsten ist, ist die Dämmerung am nähesten (Frei nach TSS).
Wir wägen ab zwischen Herzensnotwendigkeit und Unfugsfugenkitterey, mehr vermag kein Mensch zu entscheiden.
Ihnen alles Gute und herzliche Grüße aus dem Zweistromland, Ihre Käthe Knobloch
Ich bete mit, liebe Käthe. Demut ist ein unpopuläres Wort und wird gern falsch verstanden, aber sie wäre notwendig. Tja, die Fehler der vergangenen Jahrzehnte.
Herzlichen Morgenkaffeegruß 😁🐈☁️☕🍪🌠👍
Demut und Dankbarkeit. Rücksichtnahme auch. Und Reduktion, einhergehend mit ihrem großen Bruder Enthaltsamkeit…
Wir alle lernen am besten aus Fehlern, die wir selbst machen. Daraus entsteht dann Nachhaltigkeit. Auch so ein mißbrauchtes Wort im Konsumismus.
Beten wir weiter, wir gingen heute kilometerweit allein über einsame Rheinstrände. Ein Auge lachte, eines weinte. Zu wenig Wasser, so wunderbares Schreiten~~~~~
Ganz herzliche Grüße in den Norden, Deine Käthe mit Bewortungsdank.
Manchmal geht einem der Glaube an die Menschen und deren Menschlichkeit aber gewaltig ab. Insbesondere in diesen ungeahnt anderen und für uns alle ungewohnten Zeiten.
So ist es, leider. Und dann kommt ein Menschenkind daher und bringt einen zum Singen ungeliebter Lieder. Oder ein anderes rührt durch ein plötzlich geöffnetes 13-tesTürchen die eigene Phantasie heftig an…
Meine Hutzieherey folgt wie annonciert an anderem Orte, Wertester. Ungeahntes und Ungewohntes kann durchaus glaubensförderlich sein, deucht es mich.
Ihnen an dieser Stelle die besten Wünsche und haben Sie es gut.
Ihre Frau Knobloch, mit freundeskreisschätzenden Grüßen.
Liebe Käthe, ich danke dir fürs Beten und gut-Denken. Ach, die Menschheit… so oft bin ich enttäuscht, angewidert und verzweifle an ihr, und dann begegnen mir doch wieder ganz herausragende Exemplare unserer Spezies, die mir helfen, den Glauben nicht zu verlieren. An sie, an Gott, an den Mond, an all das, was um uns herum ist und (hoffentlich) über uns wacht.
Ich sende dir abendlich-nachdenklich-dennoch-hoffnungsvolle Grüße und eine virtuelle Umarmung, deine C.
Wie schön, Dich zu lesen, Du eigenes herausragendes Exemplar! Die Umarmung stantepediere ich sofort retour und wünsche Dir und Deinen Lieben alles Gute.
Ich habe in diesem Jahr vieles über Menschlichkeit gelernt und meistens brandete es schockschwerenötend heran. Brachte schäumende Wut und zartes Kiesellachen in unberechenbarer Folge. Den dreizehnten Mond erwarte ich nun gern. Und bete.
Von Herzen, Deine Käthe
Ja Frau Knobloch, ein Jahr mit 13 Monden, das gibt es erst wieder in 3 Jahren. Fast sind sie vorbei, es fehlt nur noch einer. Was wird er bringen?
Welchen hätten’se denn gern?
Der erste Mond, der war frisch und neu,
der zweite Mond hell und klar,
dann der dritte Mond, wich zurück im März,
brachte den vierten Mond, erleuchtete nochmals die Nacht.
Der fünfte Mond schritt majestätisch am Himmel entlang,
der sechste Mond wollte nicht so recht,
der siebte Mond traute sich nicht,
anders der achte Mond, rief laut in die Nacht
der neunte Mond spielte Verstecken,
der zehnte Mond war still und leise, denn
der elfte Mond war sein Geschwistermond,
doch der zwölfte Mond von stolzer Schönheit war,
so warten wir auf den dreizehnten Mond,
voller Zuversicht, denn auch er wird uns erhellen.
Seien Sie gegrüßt!
Herr Autopict! Ahnen Sie, was Sie hier so freimondsüchtig verschenken? Ich bitte Sie: Lichten Sie den dreizehnten Spiegelmondbruder ab und machen Sie dann aus dieser Sammlung einen eigenen Beitrag! Und nicht gleich wieder löschen, manche Menschen habe eine lange Leitung. Von hier bis zum Mond bisweilen…
Ich grüße Sie herzlich lachend zurück///// ach! Ihre Frage! Ich hätte gern den zehnten Mond nochmal. Ein stilles und leises Erhellen stünde diesem Jahresende gut zu Gesicht.
Ihre Frau Knobloch, mondend zugetan.
Liebe Frau Knobloch, noch eine rasche Antwort, um mich alsdann in die neue Woche einzulocken. Mal down, mal up.

Ich war selbst überrascht, dass ich fast alle Monde habe, der 13te ist nun ins Auge gefasst. Ein eigener Beitrag? Warum nicht? Lassen wir uns überraschen.
Gerne den 10. Mond noch einmal:
eine gute Wahl, darf ich Ihnen mitteilen. Denn, der 10. Mond zog mit einem Lachen im Gesicht wenig kurz nach seiner Vollmondphase am Mars vorbei. Vielleicht die Vorfreude auf den Blue Moon. Und wer genau hinsieht, sieht das Lachen noch heute.
Mit gespannter Erwartung auf das Jahresende und freundlichstem Gruß verboykt.
;)
Ich finde es erstaunlich und wunderbar, wie es Ihnen gelingt, meine höchstwertgeschätzte Frau Knobloch in Ihrem Bericht schreibend zwischen Lebensklugheit und Herzensgüte derart elegant zu balancieren.
Dass es feine Menschen wie Sie gibt, tröstet mich. Gerade in dieser Zeit, in der sich die Geister zu scheiden scheinen. Machen Sie so weiter. Und wenn ich Ihnen zur Hand gehen kann (da ich jetzt ja weiss…) dann zögern Sie keine Minute mir ein Signal zu senden.
Ich wünsche Ihnen allerherzlichst nur Gutes,
Ihr Herr Ärmel (auch [und gerade] in schwierigen Zeit enorm zugeneigt)
Mein Verärmeltster,
ich könnte Ihnen nun von brandungsumtosten Leuchttürmen winken, Fußabdrücke in rheinischen Stränden hinterlegen oder Lichtblicke gen dreizehnten Mond senden; Sie fände mein Trost doch immer!
Ihre Wohlworte flechte ich wohlweisslich in meine Winterwortstola und danke Ihnen von Herzen zugeneigt dafür.
Signalpulsende Grüße, Ihre Frau Knobloch, auch herbstendrockraffend unvermindert zugeneigt.