Hinterhofherbstlichhübschigkeiten

von Käthe Knobloch

Das Licht fällt schräger zwischen den Dächern und Giebeln hindurch in die Hinterhofidylle. Der Sommerschneckchenbrunnen begab sich auf Reisen, beglitt eine Schalenfrau um sie weiterhin der Nachdraußenguckerey zu gemahnen. Ohne Brunnen und dem wissenden Flüstern vom fließenden Wasser, erscheint der magische Ort plötzlich trister. Also baue ich mit dem was ich habe einen eigenen Brunnen und Stolzbolligkeit und Geschicklichkeitsjubel erfüllen den Hinterhof mit kaskadigem Freudenjuchzern. Wie von selbst fertigen die Hände nun Herbstkostbarkeiten, flechten Kränzchen, werkeln mit Hortensien, Rotbackenäpfelchen und ersten Rosenplatzprallfrüchtchen. Die Sonnenliegestühle warten auf eventuellen Dochnocheinsatz, ganz mag ich sie noch nicht kellerwärts verräumen, schon oft ließ Oktobergold noch ein Päuschen draußen zu.

Auch die Muscheln singen noch stellenweise ihre leisrauschigen Meereslobhudeleyen und die letzten Rosenblüten verduften sich süßer bei der Begegnung mit ihrer ureigenen Nachfolgehagebuttigkeit. Das Neugiersschild am schmaligen Durchgang, den nun in der Dämmerung die ersten Wackelflirrkerzen noch verführerischer erscheinen lassen; es tut seine Wirkung nicht verfehlen. Der Herbst ist Reifreichreizzeit und schmückt nun auch die Hinterhofidylle mit seinen Hübschigkeiten. Herbstherzlich willkommen!