Adieukusströstlichlauschgespinst
von Käthe Knobloch
Der erste Kuss, den man jemandem schenkt ist immer wie ein vorsichtiger Augenaufschlag, wie ein bebendes Heben des Wimpernvorhangs, weil die Ahnung dessen fehlt, was ein Autor wohl einem als nächstes in diese Lebensrolle schrieb. Und kein Souffleur ist in Sicht.
Der erste Kuss, den man jemandem schenkt ist immer wie ein wehendes Flüstern, wie ein ahnendes Erwachen der morgentauigen Pflanzen, weil da ein Seufzen mitschwingt, daß dieses Wasser nicht genügen wird. Und keine Regenwolke ist in Sicht.
Der erste Kuss, den man jemandem schenkt ist immer wie ein behutsames Befeuern, wie ein warmes Anhauchen der tintigen Feder, weil diese Zeilen nur flüsternd verkünden dürfen, was man selbst laut jubellierend notatierend möchte. Und kein Löschpapier ist in Sicht.
Der erste Kuß, den man jemandem schenkt ist immer wie ein leises Rascheln von zarten Blütenblättern, wie ein mariposiges Beben auf einem floralesken Gemälde, weil man vor Staunen über diese flatterfragile Schönheit das Athmen vergißt. Und kein Abbild ist in Sicht.
Der erste Kuß, den man jemandem schenkt ist immer wie ein vorsichtiger Pinselschwung, wie ein Farbschatten nur auf jungfräulicher Leinwand, weil man die Farbpalette nie richtig auszuschöpfen vermag ob dieser möglichen Vielfalt. Und kein Regenbogen ist in Sicht.
Der erste Kuß, den man jemandem schenkt ist immer darum so besonders, weil man nie weiß, ob es nicht gleichzeitig der letzte ist.
Liebe Frau Knobloch!
Liest man Ihre bezaubernden Zeilen, hat man sogleich eine Melodie im Ohr. Sie sollten Ihre Texte an Liedermacher verkaufen, dann würde die Musikindustrie einen famosen Aufschwung erleben! :)
Es grüßt beschwingt und herzlichst
Mallybeau M. von der Alm
Ich glaube, ich bleibe lieber beim freien Verschenken meiner Silbenfriemeleyen, liebe Frau Mauswohn. Natürlich danke ich Ihnen dennoch für diesen wohlklingenden Kommentar und verbleibe herzlichst zugeneigt als die Ihre, hippiesk unterwegs.
So schön, ihre poetischen Zeilen und die 17 Hippies zu hören, vor einigen Jahren durfte ich sie auf einer Freilichtbühne erleben.
Ein Erlebnis, welches mir noch nicht vergönnt war, liebste Frau Maribey. Aber wenn ich eines gelernt habe, dann ruhige Geduld. Alles kommt zu seiner Zeit, ob erste Küsse oder Famosbarden live…
Ihnen die sonnigsten Lipperlandiengrüße, immer die Ihre.
Stellen Sie sich vor, gerade gestern Abend schrieb ein Freund, er habe zwei Karten für die 17 Hippies zu verschenken, da er nicht könne am nächsten Wochenende und ob ich Lust hätte hinzugehen. Ja, doch dann kann ich nicht. Würden Sie doch näher wohnen, liebe Käthe.
Das müßte dann das Freitagskonzert in der Burg sein… hach…
Ich spielte schon just mit dem Gedanken spontan aufzutauchen, aber Freitag ist ungünstig wegen des Florateliers, meine Liebe.
Verträumte Sonntagsgrüße, immer die Ihre.
Ja, auf der Burg Wilhelmstein in der Nähe von Aachen. Wäre es doch näher… dann wäre ich auch schon längst in Ihr Floralatelier aufgetaucht, aber so was von…
Liebe Grüße und einen wunderbaren Sonntag Ihnen!
Hat dies auf ReBlog! Hier findet sich alles was mir gefällt. Über "Kategorie" wirds dann übersichtlich :) rebloggt.
Sehr schön, Werteste, sehr schön!
Vielen Dank, Wertester. Schönlobworte sind hier gern gesehen.
Sonnigste Grüße aus dem paradisieschen Hinterhofe, die Ihre, himmelblauentzückt.
Mit André Heller zu singen: „beim erstenmal ists verstecken, beim zweitenmal ists entdecken, …“
Das dritte Mal lassen wir heute angesichts Ihrer fein gewebten Zeilen untern Tisch fallen,
Ihr Herr Ärmel (auch ungeküsst zugeneigt)
Lieber Herr Ärmel,
während ich subkutan schaudere ob der Heller’schen Drittmaligkeit fällt mir auf, daß ich eine wichtige Kußvariante zu beschreiben vergaß:
Die des gedachten ersten Kusses, den man jemanden schenkt. Denn der ist immer wie ein schattierendes Denkgewölbe, wie ein Hall der leise doch beständig unter festen Strukturen schwingt, unfaßbar doch schwebend spürbar, weil er ganz allein sein Echo nur ist. Und kein Resonanzkörper ist in Sicht.
Ebenso zugeneigte Grüße, stets die Ihre.
Bevor ich nun weiterschreibend kommentatiere, frage ich Sie, ob ich Ihnen allerhöflichst ein Plumpskissen darreichen dürfte…
Ihr Ärmel (etc. pp.)
Das nehme ich sehr gerne entgegen, mein Verärmeltster und weise sacht errötend auf die heutige Rundkniefreilänge des Engrockes hin. Wegen der Intensität der zu erwartenden Verplumpsung ~~~~~~~~~~~
Rundknieengkurzrock? Schwarze Nailons gar? Etwa mit Naht?
(Wenn Sie das Feinstdreherchen bitte ganz sacht jetzt zur Seite legen wollen, andernfalls müsste ich neben mich greifen) ~~~
Mmmmh, mich deucht, da ist doch tatsächlich etwas Flugrost an dem Stellschräubchen, da muss ich nochmal ansetzen ~~~~~~~~~~~~
Also, Dank dem claroazulblauen Lipperlandienhimmel erfolgte bereits mittäglich eine schwungvolle Nylonsubtraktion, weshalb eine mögliche Intensivverplumpsung weiterem Huchhachblick förderlich sein könnte, mein lieber Herr Ärmel.
Nichtnebengriffliche Grüße, die Ihre, schräubchenpolierend zugeneigt.
Wieso mir nun ausgerechnet dieses innenpupilligunschuldigschöne Bild aufleuchtet? Eine nobelblasse Sanftwade drehwindend und von allen Seiten zu bewundern. Da schiebt sich vom anderen Bildrand her diese Hand ins staunende Blickfeld.
Von Spuren des Lebens gezeichnet, doch weder so grob wie die eines Presslufthammerwerkers noch rosa wie die eines Metzgers, aber auch nicht so spillerig wie die eines ersten Geigers.
Sonnengebräunt jedoch.
Wade und Hand begegnen sich. Nicht mit Sicherheit auszumachen ist, ob sich die Wade der Hand oder die Hand der Wand nähert. Es erinnert an eine quasi magnetische Kraft, allerdings nicht schlagartig sondern elastisch langsam und sacht vollzieht sich die Annäherung und endlich auch die Berührung von Hand und Wade. Wiegt die Hand die Wade sanft oder ruht die Wade in der Hand vertrauensvoll, denn …
Apropos Bilder. Ich muss jetzt leider wieder Fotos entwickeln.
Ihr Herr Ärmel (zugewadet, ach was sage ich, zugeneigt wie immer)
… gleich einer subkutanen Eruption wölben sich blasse Hauthügelchen unter der warmen wie selbstverständlichen Handkosung, um dann hitzeglühend zu erstrahlen. Die feinstgoldenen Häarchen des sicheren Schmeichelgewölbes nehmen dies zu gerne auf, chiffrieren diese Botschaft und senden sie antennenvibrierend weiter zu jenen, die just genauso lebenssüchtigen Auges sind. Dann ruhen alle für einen Moment. Die Wade, die Hand und selbst der bis dato schnelle Athem wird für einen Lidschlag ein vertikaler sein. Die flammige Hitze der Wangenröte entspannt sich in sicherer Wärme und die noble Blassheit des unnahbaren Unterknies zerströmt in vanilligen Tönen…
PS: Plumps…
Ja, ich ko.. jaaa, ich komme gleich wieder. Nur eine
Wünsche herzlichst wohlgezielt geplumpst zu sein.
Unnahbares Unterknie? Nimmermalen! Wenns denn dorten in vanilligen Tönen zerströmt … ~~~~
Jadoch, gleich… Äääh, bring mir doch vorher rasch mal ein Kissen her, ja jetzt sofort…
Es brauchte zwo Hängemattennächte, um die Steißverplumpsung erträglich zu machen, mein Verärmeltster. Fetzt!
Ihnen noch den feinstfamosesten Sonntag, Ihre Frau Knobloch, vanilligzerströmend zugeneigt.
Ich sende Ihnen herzlichst einen Aprilwettersonntagsgruss aus dem Ärmelspeziallabor, zwote Tür rechts. Dort, wo die Allerfeinstwerkzeuge auf Vordermann gebracht werden: diverse Feinstdreherchen zentelmillimetergenauest kalibirierend und so ~~~~
Ihr Herr Ärmel (acht Stellen nach dem Komma exaktest zugeneigt)
Ahhhh, Sie sind im Kalibrierlabörchen! Sicherheitsschloß oder Normalobeschlag? Ich würde ja zugern schmulend hineinsehen, mich deucht ich könnte einem Meister der Feinstschräubchendrehery etwas abgucken… hach…
Acht(!)ungsvolle Grüße aus dem lieblich beregneten Lipperlandien, wie stets die Ihre, nahtlos zugeneigt.
„Meister der Feinstschräubchendreherey“?
Vielzuviel der Ehre, lang ist die Kunst und kurz das Leben, meine höchstwertgeschätzte Frau Knobloch. Allein, ich übe ganz still vor mich hin. In Nahtloser Zugeneigtheit, Ihr Herr Ärmel (den dreifachen Riegel nun vorlegend)
~~~~~~~~ dreifachriegelvorlegend, grmmmpf, dreifachgrmmmpf…
Plumpskissennahtverstärkungswerkelnde Grüße sende ich Ihnen, vorsorglich zugetan und nun sogleich abkühlregenduschend.
Ein zarter Text, was der erste Kuss ja nicht immer ist. Aber manchmal.
Ich überlege gerade, wann es bei mir den letzten ersten Kuss gegeben hat … fast zehn Jahre ist das her her und zum Glück war es nicht gleichzeitig der letzte Kuss. :-)
Erste Küsse sind wohl so verschieden wie die Empfindungen, die dabei sich auslösen, liebe Anhora. Und mit viel Glück hat man nicht allzuoft erste letzte Küsse. Wobei dabei natürlich die Kussneigung zu beachten gilt…
Liebe Grüße, die Ihre, heute mohnrotlächelnd zugeneigt.
…ein traumschönes Prosapoem von dir, liebe Käthe…
hier ist meines zum Thema, schon vor einiger Zeit verfasst:
https://finbarsgift.wordpress.com/2013/02/24/erste-kusse/
Liebe Grüße zum feinen Kussmorgen vom Lu
Danke, diesen Text kenne ich schon. Aber wahrscheinlich kann man nicht oft genug an die Wohltat eines Kusses erinnern.
Herzliche Grüße zurück, Deine Käthe.
So ist es :-)
Schön, dass du ihn schon kanntest :-)
Herzlichst, Lu
Ach, da sinkt sie hin, die Blumentorte. Wie wunderbar sind ihre Wortschöpfereien, wie pastellpudrigfein Ihre Vergleiche. Und diese Musik an einem Freitagabend ist wahrlich ein Geschenk. Danke für diesen Hochgenuss! Und herzliche Grüße!
Oh, dankesehr für soviel Lobworte, ich freue mich murmeligkringelig, liebe Frau Blumentorte.
Einen wundervollen Sonntag wünsche ich Ihnen, Ihre Käthe Knobloch, blumenbetört zugeneigt.
Ach, liebe Frau Käthe, wenn Sie mit Ihren Sorglosthemen und den kaschubischen Ärmelflirts nicht wären. Wären manchmal die Tage echt nur grau in grau. So bleiben diese immerzu hüpflebensfroh, farbenblumenprächtig und vergissmeinichtunvergesslich!
Deinen Worten schließ ich mich an, liebe Wildgans, und die Zündelei Knobloch/Ärmel einschließlich Wadenerregung war sicher für viele von uns weitaus prickelnder als der EM – Eröffnung zuzuschauen!
Und noch eine, die kaschubisch lesen kann! Fetzt!
Liebe Margarete, schön, daß Sie mitprickeln. Prickeln ist nämlich bonfortionöser als trippeln…
Auch Ihnen Schönstsonntagsgrüße, immer die Ihre.
Wie Sie wieder lobworten, das ist einzigartig schön, liebe Wildschwingende! „Kaschubische Ärmelflirts“, mir schwirrts im Brustkorbe vor Entzücken!
Ich entgraue Sie zwar unbewußt, aber nur allzu gerne.
Lieblichlipperländische Grüße, stets die Ihre.
Äh..Entschuldigung ….hm…äh…Frau Knobloch mit 2 O ohne A,
ich der ich sonst (fast)immer Ihrer geschätzten Meinung bin muss diesmal heftigst widersprechen…der erste Kuss ist kein vorsichtiger Pinselschwung…geschweige denn ein behutsames… NeinNeinNein…der erste Kuss ist ACDC…Highway to Hell…ist starway to heaven..ist hells bells…wir beide wissen : gute Mädchen kommen in den Himmel, böse kommen überall hin…und so küssen sie auch….10 minütiges Schlagzeugsolo mit anschließendem Sprung ins headbanging Publikum….und man weiss noch zwei Tage später nicht wie und was einem eigentlich genau geschah…KRAWUM…Blitzschlag….Starkstrom….Rolling Stones….und das Problem ist nicht das man fürchtet das könnte der letzte Kuss gewesen sein…das Problem ist das man nie wieder im Leben diesen ersten Kuss wiederholen kann…Schnief…Seufz…muss aufhören…Schluchtz, der Nachbar klingelt…die Polizei auch…ACDC ist im ganzen Haus zu hören…und kann es doch trotz erheblicher Lautstärke nicht wiederbringen…das Gefühl des ersten Kusses…
Lieber Gruss , Jürgen
Lieber Herr ohne Zwoerr,
diese von Ihnen so herrlich beschriebenen Vollevoltküsse, das sind bei mir meist die Dritt- oder Viertküsse, die ich jemandem geschenkt habe. Oder jemand mir, wursch, wie herum. Diese Küsse bringen das Herz zum Purzelbaumen und machen aus Blut die heißglühende Lava, die man nie löschen möchte, so unvorsichtig dieser Gedanke auch ist, da man ja verbrennen könnte. Der Innenrabatz, der dann tobt, der ist so laut wie famos dreckig und jedes geliebte Metalfestival ist Kindergeburtstag dagegen. Aber, und da bleibe ich dabei: Das war nienienie beim Erstkuss so. Da bin ich ganz braves Mädchen, doch wehe, wenn die Zöppe gelöst und der Strickrock über die Kniee… Oh, ich verplaudere mich wohl schier so eben… Pardöngsche…
Ihnen die zugeneigtesten Sonntagsgrüße, mitohnestrickrock die Ihre.
Küssenkönnen ist, scheints mir, nicht allzu weit verbreitet…. (Perlen findet man ja auch nicht in jeder Muschel)… Sonntägliche Blogstöbergrüße :-)
Küssenkönnen ist eine Kunst und genau wie bei der liegt das Mögen im Auge des Betrachters, beziehungsweise auf den Lippen des Küssers, lieber Tristan. Ich bedaure ja als einziges bei meiner erfolgreichen Nichtraucherey den Verlust dieser sensationellen Rotweinzigarettenküsse, die ich dazumal tauschen durfte… hach…
Danke fürs Blogstöbern, es ist mir eine frohe Ehre.
Liebe Grüße nochmals, Deine Käthe.
Ich hörte schon davon, dass Rotweinzigarettenküsse eine engumgrenzte Liebhaberschaft hegen…
Und stöbern – was könnte schöner sein als dies und hier… Antwort samt auskünftiger Vertiefung folgt in Bälde :-)
Liebe Grüße Dir…