Liedmitsingsegen
von Käthe Knobloch
Und dann sang ich plötzlich mit bei diesem unsäglichen Lied. Zum ersten Mal, denn ich mochte es bereits als Fünfzehnjährige nicht. Bekomme es dennoch alljährlich vor Weihnachten in die Ohren geschmiert Scheißliedchen, was es ist! Gut, ich sang es aus Gründen nur ganz leise mit. Gewisperte Freude über die Freude.
Ordnas neben mir vibrierte schon bei den ersten Takten in seinem Kindersitz. Sein schiefer Körper war fest verzurrt, doch seine Grashüpferbeine und die schlanken Arme mit den verbogenen Fingern schwoften los. Sein Köpfchen mit den unschuldig schönen Zügen eines Kleinkindes drehte sich mühsam ruckelnd zu mir. Die sonst tief ruhenden, fast zu Unnütz verdammten Pupillen leuchteten durch sein beschlagenes Visier hindurch. Begeistert zirpte er in seiner ganz eigenen Sprache seine Freude über dieses Lied hinaus. Sang den Refrain, vielmehr die Wortfetzen, die dieses Lied für ihn waren, lauthals mit. Stupste mich an: Los! Singstumi! Lachend ließ ich die Worte in meinen Mundschutz taumeln: Laaast Krissmas, ei gäv ju mei hard…
Zeitchen später begriff ich begeistert, dass Ordnas auch Metallica mag. Wir tanzten zarten Sitzpogo und ich half ihm behutsam, mit seinen flatternden Fingern eine Metalhand zu formen. So haben wir uns beide etwas beigebracht: Freude läßt sich am besten teilen.
Nanu? – – ?
?
! — : Guten Abend meine höchstwertgeschätzte Frau Knobloch.
Keine Kommentare?
Ich grüble… ~~~ …
Ein so einfühlsamer Beitrag. Und der reisst keinen Menschen an die Klapperatastitatur?
Ist er zu positiv?
Was mag ihm mangeln, dass da niemand einige Worte ins Schlüsselbrett haut? Nicht mal Scheissherzchenikönchen bewegen Leserfinger?
Na gut, dann bin ich halt der Einzige, den Ihre beschreibende Schilderung anspricht und beeindruckt.
Mir fällt zur „geteilten Freude“ ein Satz ein, den ich von irgendwo her kenne und seit Jahrzehnten nicht mehr vergessen habe.
„Nur in der Freude bin ich gegenwärtig.“
Möge die Freude Ihr Herz wärmen und Ihre Gedanken leuchten lassen. Das wünscht Ihnen, Ihr Herr Ärmel (in jeglicher Wetterlage Ihnen zugeneigt)
Mein lieber Verärmeltster, ich danke Ihnen für Ihre hinterfragenden und vordergründigen Worte. Dachte Zeitchen darüber nach und dann grätschte das Leben purpurn in alle möglichen Antworten hinein. Eine Art universelle Blutgrätsche eben, wie sie jederzeit möglich ist. Die Lebensbalance als ureigene mögliche Variation des Weltengeschehens. Und dann schreibt man plötzlich nur noch für sich ganz allein die Worte dahin…
Es wog nie leichter und muss dennoch immer schwerer gewogen werden; ein Menschenleben.
In der Freude verbleibend sende ich Gutsegensgrüße und hoffe auf ärmeligknobloch’sches Wiederlesen.
Ihre Frau Knobloch, auch wortkarg unvermindert zugeneigt. Und röckeraffend ohnehin~~~~~~~~~
Schwofen. Eines dieser zu selten genutzten Worte, die mich doch spontan zum Tanzen, pardon schwofen, bringen. ;-)
Schwofen, da perlt Musikke in die Lauschläppchen, Lichter flimmern, Textfetzen queren den Raum, gerne auch gesummbrummt und man nickt lustweise am Schampus oder Kaltgehopften~~~~~~~~~~~ Schwofen fetzt!
Von daher darf ich Sie gerne zum Schwofe bitten: Schön, Sie zu schwoflesen, Wertester!